Alle Jahre wieder schmeißt der FC Schalke 04 große Teile der sportlichen Führung raus. Nach dem 3:5-Debakel gegen Darmstadt 98 hat Schalke seinen Chefcoach Karel Geraerts, dessen Co-Trainer Tim Smolders und Sportdirektor Marc Wilmots entlassen – S04 setzt einmal mehr (fast) alles auf null.
Plötzlich steht nicht nur Kaderplaner Ben Manga, sondern auch Vorstandsboss Matthias Tillmann im Fokus und vor allem in der Kritik. Der S04-CEO hatte vor der Saison immer wieder gepredigt, dass man ruhig bleiben müsse, wenn es mal stürmisch wird. Diese Worte werden ihm nun zum Verhängnis.
S04: Erneutes XXL-Chaos statt Ruhe und Kontinuität
Die Knappen wollten in diesem Jahr alles anders machen: Endlich der richtige Umbruch, endlich die Mannschaft verjüngen, endlich gemeinsam arbeiten, an einem Strang ziehen und etwas Langfristiges aufbauen. Nach nur sechs Spielen ist von all dem kaum etwas übrig, der S04 bleibt auch mit Tillmann, Manga und Co. so chaotisch wie in den vergangenen Jahren zuvor.
Dabei wollte Tillmann genau das verhindern, in dem er die Fans unter anderem bei der Saisoneröffnung Ende Juli aufgefordert hatte, diesen Weg mitzugehen, ruhig und geduldig zu bleiben, auch wenn schwierige Zeiten kommen sollten. Nun reißt er selbst dieses Kartenhaus der Versprechen komplett ein.
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„Wir wollen hier etwas aufbauen, wir gucken nicht auf die nächsten Wochen, die nächsten Monate oder die nächste Saison. Wir schauen auf die nächsten Jahre und an der Stelle habe ich eine riesige Bitte an Euch: ‚Habt Geduld mit der aktuellen Mannschaft und dem Weg, den wir gehen. Es werden Rückschläge und schwere Zeiten kommen, aber dann müssen wir das machen, was wir Schalker immer gut gemacht haben: Zusammen halten.‘ „, erklärte der S04-Boss noch vor wenigen Wochen.
Manga und Tillmann sind nun gefordert
Für S04 beginnt also einmal mehr eine neue Zeitrechnung, in der jetzt vor allem Manga und Tillmann ihren Worten Taten folgen lassen müssen. Der neue Trainer und der neue Sportdirektor müssen sitzen, sonst wird es auch für die beiden S04-Bosse sehr, sehr ungemütlich. Manga soll auf die Entlassung von Geraerts vorbereitet sein und bereits mit dem ein oder andern Trainer in Kontakt stehen.
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Für Tillmann, der immer wieder den Zusammenhalt auf Schalke betonte, wird es nun jedoch wichtig, vor allem in Richtung Fans transparent und ehrlich zu kommunizieren. Denn Fakt ist: Holt man die Fans nicht wieder ins Boot, werden auf Tillmann und Co. noch ganz harte Wochen und Monate warten.