Als Andre Breitenreiter beim FC Schalke 04 entlassen wurde, sah die königsblaue Welt noch ganz anders aus. Damals beendete man die Saison auf Platz fünf und qualifizierte sich für die Europa League – zu wenig für die damalige Vereinsführung, die unbedingt in die Champions League wollte.
Den Umgang mit dem Ex-Coach konnten viele Fans des FC Schalke 04 nicht verstehen. Schließlich wusste er, einzelne Spieler und das Team weiter zu entwickeln und dabei erfolgreich zu sein. Auch Breitenreiter selbst konnte die Trennung nicht wirklich nachvollziehen.
FC Schalke 04: „Habe die
politischen Strömungen unterschätzt“
Nachdem S04 von 2007 bis 2013 regelmäßig in der Champions League vertreten war und 2014 die Qualifikation zur Königsklasse verpasste, war das Ziel unter Neu-Coach Breitenreiter klar: Die unbedingte Rückkehr in die Königsklasse. Breitenreiter und S04 spielten eine starke Saison, verpassten die Champions League-Qualifikation letztlich um drei Punkte. In der Folge hat der Klub den gebürtigen Langenhagener rausgeschmissen.
Jetzt kostenlos die wichtigsten News von DER WESTEN auf dein Handy.
Wie Breitenreiter nun erklärte, war aber wohl nicht nur das Verpassen der Königsklasse ein Grund für die Trennung. „Das habe ich tatsächlich nicht verstanden. Ich habe die politischen Strömungen damals auf Schalke vielleicht unterschätzt. Ich habe das eine oder andere sehr direkt angesprochen, weil ich auch ein fordernder Trainer bin, im Sinne des Erfolges, um immer das Maximale herauszuholen“, vermutet Breitenreiter gegenüber „Sport1“. „Ich habe damals geglaubt, dass vielleicht auch jede Person neben mir so denkt. Dinge zu verändern, um in die Erfolgsspur zu kommen“, fügte der ehemalige Schalke-Trainer hinzu.
++ FC Schalke 04: Fans klappt die Kinnlade runter – S04 ließ offenbar dicke Chance verstreichen ++
„Aber das kam nicht bei jedem gut an und vielleicht hat sich der eine oder andere zu kritisch hinterfragt gesehen. Da habe ich sicher draus gelernt, Dinge, die mir auffallen, diplomatischer anzusprechen. Aber der Grundsatz wird sich bei mir nie verändern. Ich denke, um erfolgreich zu sein, muss man auch fordernd sein“, betont Breitenreiter.
Im Gegensatz zu Breitenreiter hat der Klub nicht allzu viel aus Situationen wie dieser gelernt. Bis heute sind die internen Machtkämpfe zwischen den Verantwortlichen immer wieder ein großes Thema am Berger Feld – trotz vieler Wechsel in der Führungsetage.
Bittere Zeit in Hoffenheim nach Mega-Erfolg in Luzern
Nach seiner Zeit bei S04 heuerte der 50-Jährige bei seinem Jugendklub Hannover 96 an. Er führte die Niedersachsen zurück in die Bundesliga, musste allerdings ein Jahr später schon wieder gehen. Es folgten zwei Jahre ohne Trainerjob, ehe es in die Schweiz ging. Mit dem FC Luzern gewann Breitenreiter sensationell die Meisterschaft. Trotz des enorm erfolgreichen Jahres entschied er sich dazu, zurück nach Deutschland zu kommen und die TSG Hoffenheim zu übernehmen. Ein Schritt, der sich im Rückblick als falsch herausstellte.
Mehr News:
Nach einem überragenden Saisonstart ging es immer weiter bergab. Im Februar 2023 wurde Breitenreiter entlassen, nachdem die Sinsheimer zehn Pflichtspiele wettbewerbsübergreifend nicht gewinnen und nur einen einzigen Punkt holen konnten.