Es war ein hartes Stück Arbeit für Rouven Schröder. Im Sommer übernahm er das Amt des Sportdirektors beim kriselnden FC Schalke 04.
Nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga musste Schröder den Traditionsklub Schalke 04 komplett umkrempeln. Das Geld war knapp, die Kaderplanung kompliziert. Im „Schalke 04 Podcast“ gibt Schröder Einblicke in das schwierige Unterfangen. Dabei verrät er auch, wie er einen möglichen Neuzugang erkennt.
FC Schalke 04: Kaderplanung – ein langer und mühsamer Weg
Es ist ein langer Weg hin zu einem erfolgreichen Transfer. Die Grundlage: eine gute Kaderplanung. „Es war einfach ein großer Berg. Wo fängst du an? Wie laufen die Gespräche?“ Es sei gerade am Anfang wichtig in den Schwung zu kommen, sagt Schröder.
Während des XXL-Kaderumbruchs sei Schröder immer zu erreichen gewesen. Dabei arbeitete er gleich mit drei Handys auf einmal. „Es war ein langer Weg mit ganz vielen Gesprächen und Prozessen.“ Dabei brauchte Schröder eine ganze Menge Überzeugungsarbeit. Ein frisch abgestiegener Verein mit großen Kaderproblemen und einem mehr als klammen Geldbeutel ist nicht für jeden Spieler unbedingt attraktiv.
Der Schalke-Sportdirektor hat sich eine Strategie erarbeitet: „Du musst ihn bespielen. Du musst dran bleiben.“ Dabei kommen auch ganz einfache Tricks zum Einsatz: „Dann schickst du ihm mal ein blaues und ein weißes Herz und denk an uns. Dann spiegelst du mit ihm die Rückennummern, die frei sind und schickst ihm was hinterher. Die Konkurrenz schläft nicht. Die haben ja schließlich auch was zu bieten.“
Geld ist nicht alle – Auch die Tradition zählt
Neben dem Einsatz und Engagement setzte er allerdings auf den Klub selbst. „Das ist einfach ein Traditionsverein – das Nonplusultra.“ Ein Paradebeispiel sei Rodrigo Zalazar. „Bei ihm habe ich das Leuchten in den Augen gesehen. Er war so geflashed von dem Verein.“ Das sei auch der Grund, warum er sich letztendlich für S04 und gegen Vereine aus der 1. Bundesliga entschieden hat. Schröders goldene Regel: „Wenn einem potenziellen Neuzugang beim Blick in die Arena keiner abgeht, dann weiß ich: Er ist nicht der richtige für uns.“
Doch bevor ein Spieler nach Gelsenkirchen kommt, sind andere Schritte nötig. „Das ist ganz wichtig im Transfergeschäft: frühzeitige Kontaktaufnahme.“ Auch da sei die Durchhaltekraft wichtig. „Die blutige Nase musst du dir eh holen.“ Dies sei wichtig sofern auch der Plan des Spielers platzt. „Da wirst du dran erinnert, warte mal, da war doch mal ein Gespräch was sich gut angehört hat. Du musst einfach dran bleiben.“
Dabei laufe viel über Berater, gerade am Anfang. „Den Spieler kontaktiert man nicht weil ich finde das ist dann schon zu privat und zu klar. Gerade wenn er dann noch einen Vertrag hat.“ Daher laufe es erst mal über den Berater. Seien die Gespräche erfolgreich und der Transfer finanziell realisierbar, folge das klassische Meeting. „Es ist wichtig den Spieler zu sehen. Wie tickt der, wie gibt er Antworten auf Fragen, wie reagiert er auf Dinge […].“
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Schröder: Durchhaltevermögen und Tradition machen sich bezahlt
Unzählige dieser Prozesse musste Rouven Schröder diesen Sommer durchlaufen. Und etliche werden noch folgen. Denn um die Kaderplanung müsse man sich ständig kümmern. Dabei verfüge Schalke über einen sogenannten Schattenkader.
In diesem befindet sich potenzielle Zugänge, aber auch Spieler des aktiven Kaders. So können die Verantwortlichen schneller auf Veränderungen reagieren. Eins ist sicher: Trotz der mehr als komplizierten Startbedingungen konnte Schröder einen soliden Kader für das Projekt Wiederaufstieg zusammenbasteln. Sei es durch hohes Engagement oder viel Tradition. (fp)