Aktuell befindet sich der FC Schalke 04 in einer schwierigen Situation. Die Königsblauen stehen in der Bundesliga auf dem letzten Platz, bis zum rettenden Ufer sind es schon acht Punkte.
So mancher Fan des FC Schalke 04 denkt bereits an die 2. Bundesliga. Sollten die Knappen dann auch mit Cheftrainer Thomas Reis weitermachen? Christian Pander, der jahrelang beim S04 ein Publikumsliebling war und zu den Legenden des Vereins gehört, hat im Gespräch mit DER WESTEN eine deutliche Meinung dazu.
FC Schalke 04: Mit Reis auch in Liga zwei?
Als Trainer beim FC Schalke 04 hatte man es in den vergangenen Jahren nicht leicht. Es gab schon lange keinen Coach mehr, der es mehr als zwei Saisons an der Seitenlinie geschafft hat. Zuletzt bekam das Frank Kramer zu spüren, der im vergangenen Jahr entlassen wurde. Seit Oktober 2022 ist Thomas Reis bei den Knappen im Amt. Seitdem hat sich das Spiel der Gelsenkirchener zwar verbessert, der Klub ist aber weiterhin Tabellenletzter.
Viele Fans hoffen daher, dass S04 auch bei einem möglichen Abstieg mit Reis weitermacht. Christian Pander hat dazu eine klare Meinung. „Ich bin da zu weit weg, kenne die ganzen Prozesse nicht, aber es geht auch darum, ob der Trainer einen Plan für die 2. Liga hat. Die Frage ist dabei auch: Was ist Schalkes Plan für die Zukunft?“, sagt der ehemalige Schalke-Star gegenüber DER WESTEN.
+++ FC Schalke 04 präsentiert Sondertrikot – damit setzt S04 eine wichtige Botschaft +++
Und weiter: „Ich glaube, das Wichtigste wird sein, dass man ein Konzept hat, das nicht nur darauf beruht, schnellstmöglich wieder in die Bundesliga aufzusteigen, nur um dann wieder ein Jahr später abzusteigen. Das macht auch kein Sinn. Da braucht man echt schon eine langfristige Strategie am Ende. Damit steht und fällt natürlich auch: Ist das der richtige Trainer für langfristige Ziele?“
Gladbach-Spiel stimmt Pander positiv
Pander findet auch, dass man sich dabei Beispiele an Union Berlin und dem SC Freiburg nehmen könnte, die seit mehreren Jahren eine enorme Konstanz auf der Trainerposition haben. „Das finde ich sehr beeindruckend“, so der Ex-S04-Profi, der 2015 seine Karriere beendete. „Ich bin ein Freund von langfristigen Perspektiven, wie es beim SC Freiburg der Fall ist. Der Klub ist in die zweite Liga gegangen, aber war von der Philosophie überzeugt und hat an dem Trainer festgehalten. Das habe ich seit Jahren nicht mehr feststellen können. Das ist glaub ich das, was Schalke letztendlich braucht. Ich sage jetzt nicht, was sie machen sollen, sondern erkläre nur ein bisschen das, was mir in der Draufsicht von außen gefehlt hat.“
Allerdings ist Pander positiv gestimmt, dass es erst gar nicht wieder zu einem zweiten Abstieg für den FC Schalke 04 kommt. Grund dafür war die Partie am vergangenen Wochenende gegen Borussia Mönchengladbach (0:0). „Ich war begeistert, weil wir ordentlich mitgespielt haben. Ich hoffe jetzt nur, dass man noch rechtzeitig wieder in die Spur kommt. Wir haben natürlich ein Problem, dass wir zu wenige Tore schießen. Das hat man gegen Frankfurt leider am besten gesehen. Die Niederlage war echt unnötig – darfst du auch nicht 0:3 verlieren, weil du in großen Teilen spielbestimmend warst. Aber dennoch glaube ich, dass ein gewisser Ruck durch die Mannschaft ging“, findet der 39-Jährige.
Dabei habe das Gladbach-Spiel gezeigt, „dass man es als Team schaffen kann, auch wenn oft die individuelle Klasse fehlt. Wozu es am Ende reicht, liegt am Ende nicht nur an der eigenen Leistung. Dafür muss man auf Patzer der anderen Abstiegskandidaten hoffen und auch gegen die direkten Konkurrenten gewinnen.“
Pander ist jetzt Vorstandsmitglied
Bei dem ehemaligen Fußballer, der in zehn Jahren aufgrund hartnäckiger Verletzungen „nur“ 109 Spiele für die Gelsenkirchener absolvierte, war in den vergangenen Wochen und Monaten viel los. Im vergangenen Jahr brachte er seine Biographie „Das Fußball-Mindset“ auf dem Markt. „Ich bin grundsätzlich super zufrieden. Ich war sehr gespannt auf das Feedback, weil man sich dafür sehr viel Zeit nimmt, viel schreibt und es kaum abwarten kann, bis es rauskommt. Da war die Resonanz von allen Seiten echt positiv. Ich kann mich an keine negative Kritik erinnern. Die Leute sagten, dass die Biographie nicht nur was für Fußballer sei, das kann man auch lesen, wenn man ,Fan‘ ist. Mein Ziel von Anfang an war, dass die Leute hinterher sagen können: ,Cool, da kann ich das eine oder andere mitnehmen auch für mein Leben und Alltag.’“
Mehr News für dich:
Außerdem ist Pander jetzt auch Mitglied im Vorstand des Drittligisten Preußen Münster. Dort habe er bereits anderthalb Jahre beratend zur Stelle gestanden und hinter den Kulissen ein wenig mitgeholfen, wie er erklärt. Jetzt kam der passende Zeitpunkt, weil die Westfalen auch einen neuen Präsidenten haben. „Deswegen ist mir das auch sehr leichtgefallen. Ich habe auch Lust darauf. Klar ist es erst am Anfang und ich bin in der Kennenlernphase, aber im Großen und Ganzen macht es Spaß.“