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Ex-Schalke-Profi Platte vor Wiedersehen in großer Sorge – DAS ändert alles

Er kickte lange beim FC Schalke 04, jetzt trifft er mit dem SCP auf den Ex-Klub. Wie er das S04-Chaos wahrtnimmt, verrät Felix Platte hier.

Felix Platte blickt mit zahlreichen Gefühlen auf das Duell gegen den FC Schalke 04.
© IMAGO/Lobeca

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Chaos-Tage beim FC Schalke 04 – und jetzt muss man irgendwie auch noch das Spiel gegen den SC Paderborn bestreiten. Dort freut sich mit Felix Platte bereits ein Ex-Schalker auf das direkte Duell.

Auch er hat die Situation rund um den Rauswurf von Thomas Reis beim FC Schalke 04 verfolgt. Gegenüber DER WESTEN spricht er über die Auswirkungen, seine Gefühle, wenn er auf S04 trifft und warum er ausgerechnet mit BVB-Idol Marco Reus vergleichbar ist.

FC Schalke 04: Vorteil durch Trainerwechsel?

Hallo Felix! Darf ich raten: Die jüngsten Nachrichten von deinem Ex-Klub haben dir nicht gerade ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, richtig?

Ne, das stimmt. Ich verfolge alle Spiele von Schalke, bin immer noch Fan. Das muss ich am Freitag ablegen, ist klar. Aber natürlich kriege ich das alles mit.

Was warst du, als du die Nachricht vom Reis-Aus gelesen hast: Ehemaliger Schalker oder kommender Schalke-Gegner?

Diese Woche bin ich natürlich nicht für Schalke. Ich konzentriere mich voll auf die Partie. Aber klar, die Entlassung hat jeder im Verein mitbekommen. Jetzt müssen wir darauf reagieren. Ich denke, dass Schalke sein Spiel durch den Trainer-Wechsel verändern wird.

Felix Platte kickte einst beim FC Schalke 04.
Felix Platte kickte einst beim FC Schalke 04. Foto: IMAGO/Kirchner-Media

Du sagst es. Das Reis-Aus kommt so kurzfristig, dass eure taktische Vorbereitung auf Schalke womöglich für die Katz war. Kann man dem überhaupt etwas Positives abgewinnen?

In unserer Planung und Trainingsgestaltung können wir jetzt natürlich wenig auf den Gegner eingehen. Dahingehend ändert der Trainerwechsel einiges. Allerdings haben wir auch noch gar nicht angefangen, groß über Taktik zu sprechen. Daher müssen wir jetzt auch nicht viel umstellen. Ich bin mir sicher, dass unser Trainer wieder einen guten Plan haben wird.

Einen Trainerwechsel beim nächsten Gegner will ja bekanntlich keiner.

Die Statistiken belegen, dass Trainerwechsel zumindest in den ersten Spielen etwas bewirken. Wir müssen darauf vorbereitet sein, dass die Schalker nun ein paar Prozentpunkte mehr Gas geben wollen.

S04-Gegner strauchelt noch immer

Letzte Saison hat Paderborn ganz oben angeklopft. Nun offenbart ihr Probleme. Was hat sich verändert?

Es gab große Veränderungen in der Mannschaft, was in Paderborn häufiger vorkommt. Der Verein lebt auch von Spieler-Transfers. Wir haben wichtige Stützen verloren, dafür junge Spieler mit hoher Qualität dazubekommen. Man kann nicht erwarten, dass da alles auf Anhieb perfekt funktioniert. Jeder muss sich erstmal an Klub und Spielweise gewöhnen. Da sind wir gerade auf einem guten Weg.

Hattet ihr euch vor der Saison so eine Findungsphase zugestanden?

Das nicht. Klar wollten wir da anknüpfen, wo wir vergangene Saison aufgehört hatten. Im Nachhinein sieht man schon, dass wir in manchen Situationen noch lernen müssen. Aber es wird immer besser.

In Magdeburg führt ihr lange, verliert am Ende fast noch. Ein zweiter Sieg in Folge hätte nach Turnaround geschmeckt. Muss man jetzt von einem Fehlstart sprechen?

Wir wollten mehr Siege holen, als uns gelungen sind. Von einem Fehlstart will ich aber nicht sprechen. Aus dem Magdeburg-Spiel sind wir alle positiv rausgegangen. Wir hatten einen super Matchplan, haben den gut umgesetzt, hätten das Spiel gewinnen müssen. Wir merken selbst, dass es bergauf geht. Das verleiht uns Selbstvertrauen.

Mit dem Heimspiel am Freitag startet Paderborn in Schwergewichts-Wochen. Nach Schalke warten in den nächsten Spielen auch St. Pauli und Hertha. Zum richtigen Zeitpunkt also?

Ja, genau! Wir haben ein richtig gutes Gefühl. Gut, die 2. Bundesliga ist wild, jeder kann jeden schlagen. Aber gegen große Vereine wie Schalke hat jeder Spieler noch mehr Bock. Das wird man am Freitag sehen.

Platte, der Zweitliga-Reus

Dein Rücken hat dir lange Probleme bereitet, die Vorbereitung hast du praktisch komplett verpasst. Wie fit bist du heute?

Ich hatte etwas mehr Zeit, mich auf die Saison vorzubereiten. Diese Verletzung erfordert einen längeren Weg, aber mein Rücken wird immer besser und ich fühle mich gut. Aber ich muss dranbleiben.

Zurück im Sturm konntest du gleich für Wirbel sorgen, obendrein zwei wichtige Tore vorbereiten. Hilft dir deine leidvolle Verletzungsgeschichte, nach einem Comeback schnell wieder in Top-Form zu sein?

Auf jeden Fall. Ich hatte so viele Comebacks und weiß, dass man stärker zurückkommen kann. Dass man auch während der Pause an seinen Schwachstellen arbeiten kann. Ich sage immer: Gib nie auf, egal was kommt.

Felix Platte hat wie Marco Reus immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen.
Felix Platte hat wie Marco Reus immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Foto: IMAGO/Kirchner-Media

Bist du quasi der Marco Reus der zweiten Liga?

Kann gut sein. Ich kenne seine Verletzungsgeschichte, sehe, was er für Kommentare dafür abkriegt. Aber er hat diese Mentalität, macht immer weiter. Klar gibt es Momente, in denen man sich denkt: Man, warum denn schon wieder ich? Aber auch die Tiefpunkte haben mich zu dem gemacht, der ich heute bin. Mir die Mentalität gegeben, die ich heute habe.

FC Schalke 04: Platte glaubt an Aufstieg

Jetzt wartet ein ganz besonderes Spiel auf dich. Dein viertes Spiel gegen deinen langjährigen Ex-Klub. Kehrt da irgendwann Routine ein?

Überhaupt nicht. Ich habe jedes Mal ein fettes Grinsen im Gesicht und Schmetterlinge im Bauch, weil ich mich tierisch auf die Partie freue. Ich habe richtig Lust, genieße diese Spiele – aber alle anderen in der Mannschaft auch.

Auf Schalke ist derzeit die Hölle los. Der Verein, bei dem dir der Durchbruch gelang, droht im Chaos zu versinken. Wie beobachtest du die Lage aus der Distanz?

Dieser Klub ist so emotional, es ist schwer, so etwas zu lenken. Ich drücke die Daumen, dass irgendwann mal richtig Ruhe einkehrt, dass sie den richtigen Mann an der Seitenlinie finden und in die Bundesliga zurückkehren. So ein Verein gehört auf keinen Fall in die 2. Bundesliga.


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Steigt Schalke trotzdem auf? Und wo landet der SCP?

Ich habe vor der Saison gesagt, Schalke steigt wieder auf. Dabei bleibe ich. Sie haben gute Transfers getätigt, besitzen eine überdurchschnittliche Mannschaft. Ich drücke die Daumen. Bei uns tue ich mich sehr schwer zu sagen, wo wir am Ende landen. Ich hoffe, dass wir jetzt richtig die Kurve kriegen und mal mehrere Spiele hintereinander gewinnen. Dann kann man irgendwann mal ein Ziel ausgeben. Aber gerade nach dem Start ist das sehr schwer zu sagen.