Gelsenkirchen.
Vizemeister im ersten Jahr mit dem FC Schalke 04, Fehlstarter im zweiten – das, was Trainer Domenico Tedesco im September 2018 durchmacht, hat Felix Magath mit den Königsblauen auch erlebt. In der Saison 2009/2010 erreichte Magath mit Schalke überraschend den zweiten Platz und war der gefeierte Mann in Gelsenkirchen. Magaths zweites Jahr begann dann aber mit vier Niederlagen.
Am Ende erreichte Schalke den 14. Platz in der Bundesliga, gewann aber den DFB-Pokal und erreichte das Halbfinale der Champions League. Magath erlebte das Saisonende aber nicht mehr auf Schalke – er wurde im März 2011 gefeuert und durch Ralf Rangnick ersetzt.
„Die Situation jetzt ist ähnlich“, sagte Magath in einer Talkshow des TV-Senders „Eurosport“ und ergänzte: „Damals gab es in der Bundesliga nicht viel zu lachen. Mit dem Gefühl einer überragenden Saison im Rücken werden die Spiele verpatzt.“ Etwas süffisant reagierte Magath auf Tedescos Spielanalyse nach der 0:1-Niederlage beim SC Freiburg, als der aktuelle S04-Trainer den Schiedsrichter kritisiert hatte. „Ich bin auch Trainer und weiß, dass man geneigt ist, in solchen Situationen dann die Nachspielzeit und Schiedsrichter anzuführen. Letzte Saison hat er aber noch referiert, wie die Taktik war. Jetzt höre ich was anderes…“
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Felix Magath glaubt an Schalke 04
Magath glaubt daran, dass die Schalke den Tabellenkeller verlassen. „Ich habe keinen Zweifel, dass Schalke da unten wegkommt. Der Kader gehört zu den besten der Bundesliga. Aber für die Champions League wird es nicht reichen“, sagte Magath, der sich nicht darauf festlegen wollte, dass Tedesco Trainer der Königsblauen bleibt: „Schalke wird da herauskommen – ich weiß nur nicht, ob mit oder ohne Tedesco. Der FC Schalke ist nicht dafür bekannt, dass er mit den Trainern, die er hat, langfristig zusammenarbeitet.“
Magath kritisierte Tedesco für den Umgang mit Franco Di Santo, der sich nach seiner Auswechslung im Heimspiel gegen den FC Bayern (0:2) beschwert hatte. Tedesco lieferte sich daraufhin noch auf dem Platz ein Wortgefecht mit Di Santo. „Damit muss er souveräner umgehen. Ein Vizemeister steht mehr im Blickpunkt als andere. Ich bin doch froh, wenn ein Spieler sauer ist, wenn er ausgewechselt wird. Ich habe ein Problem mit Spielern, die rausgehen und lächeln“, so Magath.
Magath ist nicht der erste Ex-Trainer, der sich zur Situation der Schalker äußert. Auch Markus Weinzierl und Peter Neururer hatten schon Stellung bezogen.