Gelsenkirchen.
Die Fußball-Welt muss Michael Langer (32) keiner mehr erklären, dafür ist er schon viel zu lange im Geschäft. Der österreichische Torwart war bei acht Vereinen aus fünf Ländern, Schalke ist seine Station Nummer neun.
Was ihn erwartet, kennt er zur Genüge: Langer soll den Ersatzmann geben, falls den anderen Torhütern etwas passiert. So war es bisher meistens auf seinen Stationen.
Fährmann und Nübel unterstützen
Auf Schalke ist Michael Langer der dritte Torwart hinter Ralf Fährmann und Alexander Nübel. Auf was er sich eingelassen hat, weiß er: „Ralle ist einer der besten Torhüter in Deutschland.“ Und weil auch Nübel ein großes Talent ist, müsse man realistisch sein.
Seine Spielchancen auf Schalke sind gering – Langer ist vor allem im Training gefordert. Hier soll er das Niveau hochhalten und die anderen Torhüter unterstützen: „Alex kann ich mit dem einen oder anderen Rat noch helfen“, sagt der Routinier. Von Fährmann hingegen kann er selbst noch lernen.
Langer: „Die Aufgabe, bei einem solchen Top-Klub in Deutschland mitzuarbeiten, hat mich einfach gereizt.“
Langer stand in Deutschland bisher beim VfB Stuttgart, SC Freiburg, FSV Frankfurt und SV Sandhausen unter Vertrag und kam in zehn Jahren insgesamt nur auf 28 Erst- und Zweitligaeinsätze.
Danach spielte er in Norwegen, den USA und Schweden. Bei IFK Norrköping war er in der vergangenen Saison sogar die Nummer eins und hätte dort ein weiteres Jahr bleiben können, lehnte aber ab, weil er etwas Langfristiges haben wollte.
Auf Schalke hat er einen Vertrag über zwei Jahre bekommen – „das ist schon mal 100 Prozent mehr als ein Jahr“, lacht der Österreicher, der auf Schalke mit Alessandro Schöpf und Guido Burgstaller gleich zwei Landsleute trifft.
Ein Einsatz ist nicht das oberste Ziel
Es passt auf Schalke für den Wandervogel: Michael Langer will sich in Gelsenkirchen sogar niederlassen und sucht mit seiner Familie gerade ein kleines Haus zur Miete, nachdem er in Skandinavien nur möblierte Wohnungen angemietet hatte – bei den vielen Umzügen in den vergangenen Jahren hätte sich mehr nicht gelohnt.
Und sportlich? Geht er nicht doch davon aus, für Schalke auch mal zum Einsatz zu kommen?
„Davon ausgehen kann man nie“, sagt Langer, aber in der täglichen Arbeit würde das keinen Unterschied machen: „Du bereitest dich im Training eh immer so vor, als wenn du spielst.“
Dafür muss er bereit sein, aber zu spielen, sagt er, „ist nicht das primäre Ziel. Das ist, den Ralle zu unterstützen.“ Langer weiß, was ihn auf Schalke erwartet.