Seine Trompete war auf Schalke eine Legende – 30 Jahre lang ertönte sie in der Fan-Kurve des FC Schalke 04, jetzt macht er Schluss. Kult-Fan Wilhelm Plenkers, besser bekannt als Trompeten-Willy, erklärte vor der Saison seinen „Rücktritt“.
Zum Abschluss wollte er ein letztes „Attacke“ auf dem heiligen Rasen der Veltins-Arena spielen, doch der FC Schalke 04 hat seine Anfrage abgelehnt.
FC Schalke 04: Abschied von „Trompeten-Willy“ sorgt für Wirbel
Wenn die Trompete in der Kurve erklang, wussten alle Schalke-Fans sofort Bescheid. Über Jahre wurde das „Attacke“ von Trompeten-Willy zelebriert, seit dieser Saison kommt der Kult-Anhänger nicht mehr ins Stadion. Aus gesundheitlichen Gründen könne er nicht mehr dabei sein, erklärte Wilhelm Plenkers bei Facebook.
Um das aber allen Fans im Stadion noch einmal mitzuteilen und ein letztes „Attacke“ zu spielen, wollte Trompeten-Willy bei einem Heimspiel in der Veltins-Arena auf den Rasen treten. Deshalb fragte er beim FC Schalke 04 an – erfolglos.
Gegenüber DER WESTEN bestätigte Clubsprecher Marc Siekmann: „Es gab eine Anfrage zu diesem Thema. Diese haben wir aus mehreren Gründen abgelehnt.“ Zu den Hintergründen erklärt er: „Bei uns gilt u.a. der Grundsatz, dass wir Aktionen auf dem Rasen vor Bundesliga-Spielen nur in Ausnahmen zulassen können. Dabei legen wir Wert auf Organisationen und Initiativen, deren Arbeit und Ideen wir gerne vorstellen und unterstützen. Insbesondere wenn es um karitative Zwecke geht. Das ist bei Willys Anfrage nicht der Fall.“
S04-Anhänger starten Petition
Inzwischen haben sich ein paar Schalke-Fans zusammengeschlossen und die Petition „Trompeten Willy’s letzte Attacke auf Schalke“ gestartet. 5.100 Anhänger haben unterschrieben (Stand: 05. September).
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„Willy hatte die wunderbare Idee bei einem Spiel seiner Königsblauen seiner letzten Schicht einen würdigen Rahmen zu geben, um allen Fans im Stadion und an den Bildschirmen zu erklären, warum er künftig nicht mehr als einer der bekanntesten Fußballfans seine musikalische Unterstützung zur Verfügung stellen kann“, heißt es darin.
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Dass der Verein diesen Wunsch abgelehnt habe, wolle man nicht kampflos akzeptieren, schreibt Schalke-Fan Stephan, der die Petition ins Leben gerufen hat. Man wolle den Verein so vielleicht doch noch umstimmen.
Unter den Fans selbst herrscht Uneinigkeit, ob ein Abschied auf dem Rasen verdient und notwendig sei. Bei Facebook wird unter den Anhängern wild diskutiert. Teile der Fanszene unterstützen die Entscheidung des Vereins.
„Trompeten-Willy“ wird eine Nähe zur AfD und zur Querdenker-Bewegung nachgesagt. 2020 teilte er auf Facebook eine von der rechtsnationalistischen Partei „Die Rechte“ unterstützte „Mahnwache“ unter dem Motto „Fridays gegen Altersarmut“. Er selbst bestreitet bis heute, dass davon etwas gewusst zu haben. „Ich steh‘ nicht rechts und nichts links, ganz egal, was andere darüber sagen“, sagte er gegenüber „t-online“.
„Auf der Tribüne kann er – wie gewohnt – die Trompete spielen“
Eine große Chance besteht dabei nicht. Der Verein wird das nicht erlauben. Pressesprecher Siekmann stellt aber klar: „Auf der Tribüne kann er – wie gewohnt – die Trompete spielen.“
Anblick lässt S04-Fans schlucken
Der Rücktritt von Trompeten-Willy war nicht das einzige, was bei zahlreichen Schalke-Fans zuletzt für Trauer sorgte. Auch ein Anblick in der Champions League ließ viele S04-Fans schwer schlucken. Worum es geht, erfährst du hier.