Vermutlich war es ihm schon seit einer Weile klar, dass der Tag kommen würde. Wie einst auch beim FC Schalke 04 wird Domenico Tedesco als Trainer der belgischen Nationalmannschaft vorzeitig vor die Tür gesetzt! Das gab der Verband am Freitag (17. Januar) bekannt.
Die Entlassung ist die Konsequenz aus einer Entwicklung, die schon lange in die falsche Richtung ging. Mit Tedesco an der Seitenlinie konnte die Mannschaft kaum noch überzeugen – eine weitere Parallele zu seiner Zeit auf Schalke. Dennoch verläuft der Abschied harmonisch.
Ex-Schalke-Trainer Tedesco wieder arbeitslos
Die Entlassung sei das Ergebnis einer umfassenden Analyse des Sportausschusses des belgischen Verbands gewesen, teilte dieser am Freitagmittag mit. Damit endet Tedescos Zeit bei den deutschen Nachbarn, knapp zwei Jahre nach seiner Anstellung. Im Februar 2023 hatte er die „Red Devils“ übernommen, die kurz zuvor eine desolate WM in Katar gespielt hatten.
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Als Nationaltrainer musste er einen Umbruch moderieren, der ihm auch viel Zoff beispielsweise mit Torwart Thibaut Courtois einbrachte. „Domenico hat einen hervorragenden Start als Bundestrainer hingelegt und bewiesen, dass auch nach dem Generationswechsel Großes möglich ist“, sagte Peter Willems, Chef des belgischen Verbands zum Abschied, trotz dessen.
Nations League bricht Tedesco das Genick
Doch letztlich schaffe es der Ex-Schalke-Trainer nicht, entsprechende Erfolge vorzuweisen. Bei der EM in Deutschland war im vergangenen Jahr im Achtelfinale gegen Frankreich Schluss, nachdem man sich schon nur knapp in die K.O.-Phase gerettet hatte.
Noch schlimmer kam es im Herbst dann in der Nations League. Frankreich und Italien erwiesen sich für die neu formierten Belgier (noch) als zu stark. Als dann aber auch eine Niederlage gegen Israel dazu kam, fing der Baum an zu brennen.
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Letztlich müssen die Roten Teufel in diesem Jahr in der Abstiegsrelegation gegen die Ukraine ran. Nur ein Erfolg würde sie in der A-Gruppe der Nations League halten.
Lobende Worte
Tedesco, dem einige Fans auf Schalke heute noch nachtrauern, macht zum Abschied allen Belgiern Mut: „Dieses junge Team steht noch am Anfang seiner Entwicklung und wird in den nächsten Jahren noch für viel Furore sorgen.“ Wer sein Nachfolger an der Seitenlinie wird, ist noch offen.