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Schalke hilft! Wie der S04 einen königsblauen Fan beim Abnehmen half

Schalke hilft! Wie der S04 einen königsblauen Fan beim Abnehmen half

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Sebastian Buntkirchen, Geschäftsführer der Stiftung "Schalke hilft!" des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04, zieht am Mittwoch, dem 07.06.2017, in einem Pressegespräch Bilanz der Aktionen in der zurückliegenden Spielzeit. Foto: Martin Möller

Gelsenkirchen. 

Der FC Schalke 04, das ist natürlich Bundesliga-Fußball. Aber es ist auch viel mehr. Zum Beispiel das Projekt „Schalke hilft!“.

Dort geht es um Hilfe für Menschen, die Hilfe gebrauchen können. Sebastian Buntkirchen, Geschäftsführer der Stiftung „Schalke hilft!“ zieht nach der Saison Bilanz.

Auf der Schalke-hilft!-Facebook-Seite stehen fast täglich neue Posts, zuletzt waren Sie auf Sylt, um mit Schalkes Finanzchef Peter Peters einen Scheck an bedürftige Familien zu überreichen. Wie viele Projekte betreut Schalke hilft?

Sebastian Buntkirchen: Neben unseren derzeit drei eigenen Projekten BasKIDBall, Walking Football und Fußball-Fans im Training betreuen wir zahlreiche externe Projekte. Dazu gehören unter anderem auch Joblinge, eine Initiative, die jungen Menschen eine Perspektive eröffnet sowie die Stipendien, die wir für Studierende der Westfälischen Hochschule zur Verfügung stellen. Ingesamt haben wir in der Saison 2016/2017 knapp 300 000 Euro an Fördergeldern für externe Projekte zur Verfügung gestellt.

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Nach der Saison ist es nun auch an der Zeit, bei Ihnen einmal Bilanz zu ziehen. Wieviele Projektanfragen gab es überhaupt?

Sebastian Buntkirchen: Die Anzahl der Anfragen ist mit über 13 700 im Vergleich zur vergangenen Saison noch gestiegen.

Welcher Art sind die Anfragen?

Sebastian Buntkirchen: Darunter fallen Anfragen jeglicher Größenordnungen. Einige weitere Zahlen: Wir haben rund 800 Fanpakete für gemeinnützige Veranstaltungen zur Verfügung gestellt, zum Beispiel für Tombolas in sozialen Einrichtungen. Über 1000 Personen haben wir zu Arena-Touren eingeladen. Außerdem haben wir circa 10000 Freikarten für Spiele an soziale Einrichtungen und beispielsweise an Flüchtlinge verteilt. Weitere knapp 800 Karten haben wir im Rahmen unseres Projekts „1000-Freunde-Ticket“ herausgegeben. Fans, die sich den Stadionbesuch nicht leisten können, melden sich bei uns und können eine Eintrittskarte zu deutlich vergünstigten Konditionen bekommen.

Nach welchen Kriterien wählen Sie die Projekte aus? Sie können sicher nicht alle Wünsche erfüllen.

Sebastian Buntkirchen: Das stimmt, wir müssen schon eine Art Schablone ansetzen. Unser Anspruch ist es, die Anfragen, die aus Gelsenkirchen an uns herangetragen werden, so gut wir können abzudecken. Uns geht es nach wie vor insbesondere um Projekte, mit denen wir junge Menschen fördern können, um dazu beizutragen, dass diese Menschen ihren Lebensweg positiv bestreiten können. Sie sollen Talente und Potenziale in sich entdecken können, die bisher vielleicht nur im Verborgenen schlummerten.

Im Dezember hat es einen großen Aufschlag für das Projekt „Fußballfans im Training“ gegeben. Was steckt inhaltlich hinter dieser Aktion?

Sebastian Buntkirchen: Das Projekt, das sich an übergewichtige Männer richtet, war ein großer Erfolg. Ein Fan hat es tatsächlich geschafft, in den zwölf Wochen über 20 Kilogramm abzunehmen. Insgesamt haben es die 27 Teilnehmer auf eine Gewichtsreduzierung von über 170 Kilo gebracht, im Schnitt über sechs Kilo pro Person.

Wie haben Sie die Menschen dazu motiviert?

Sebastian Buntkirchen: Neben dem Training gehört auch viel Theorie zum Programm mit dem Schwerpunkt Ernährungsplanung. Mich freut es, dass sich viele Teilnehmer auch nach dem Ende des Projekts noch regelmäßig treffen, um gemeinsam Sport zu treiben. Mein Dank gilt im Zusammenhang mit diesem spannenden Projekt auch der Deutschen Krebshilfe. Voraussichtlich werden wir gemeinsam in der dritten August-Woche mit der nächsten Runde beginnen.

Bei Schalke hilft! läuft es. Die sportliche Situation im Verein ist allerdings nicht zufriedenstellend. Inwieweit kann die Leistung der Profis Einfluss auf Ihre Arbeit nehmen?

Sebastian Buntkirchen: Unsere Arbeit ist vom sportlichen Erfolg unabhängig. Der soziale Gedanke ist in unserem Verein so tief verankert, dass niemand auf die Idee kommt, in unserem Bereich finanzielle Mittel einzusparen, weil wir im kommenden Jahr nicht auf der europäischen Bühne vertreten sind. Die Wahrnehmung der sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung gehört zu unserem Selbstverständnis, weshalb wir unsere Vorhaben auch zukünftig umsetzen können.

Wo bekommen Sie sonst Geld für Projekte her?

Sebastian Buntkirchen: Der Großteil der finanziellen Mittel wird vom e.V. selbst zur Verfügung gestellt. Zudem werden wir sehr großzügig vom Schalker Golfkreis unterstützt, der jährlich ein Benefiz-Turnier in Gelsenkirchen ausrichtet. Weiterhin erhalten wir viele kleinere Spenden.