Einst gab es viele gute Gründe, Trainer des FC Schalke 04 zu werden. Bis auf die Fans ist inzwischen keiner mehr übrig. Heute steht der Job für wenig Kohle, ein hektisches Umfeld, Nebenkriegs-Schauplätze und ein schnelles Aus. Das durfte auch Karel Geraerts nun feststellen.
Doch damit nicht genug: Längst hat sich auch herumgesprochen, dass der Trainerjob beim FC Schalke 04 ein echter Karriere-Killer ist. Der Blick auf die letzten zwölf Jahre ist ein Bild des Grauens. Fast alle Trainer erlebten auf Schalke den negativen Wendepunkt ihrer Trainer-Laufbahn. Für die Suche nach einem Geraerts-Nachfolger ein dickes Problem.
FC Schalke 04: Für fast alle S04-Trainer geht’s bergab
Viele Statistiken wurden bereits bemüht, um den Schleudersitz auf Schalke greifbar zu machen. Diese hier zum Beispiel: Der letzte Trainer, der seinen Vertrag erfüllte, war Huub Stevens 2002. Oder die hier: Der letzte Mann, der dort länger als zwei Jahre als Trainer arbeiten durfte, war Mirko Slomka (Januar 2006 bis April 2008). Noch einen gefällig? Seit Frank Schmidt den 1. FC Heidenheim trainiert, hat Schalke 27 Mal den Trainer gewechselt.
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Doch die kurze Amtszeit ist nur ein Teil der miesen Aussichten, die man als Trainer auf Schalke hat. Denn vom S04-Aus erholte sich zuletzt fast keine Karriere. Kaum einer, der den Job in den letzten zwölf Jahren übernommen hat, ist heute noch als Trainer unterwegs.
2 von 12: Wer Schalke trainiert, hat’s auch danach schwer
Jens Keller, André Breitenreiter, David Wagner, Christian Gross, Dimitrios Grammozis und nun auch Karel Geraerts: alle arbeitslos. Roberto Di Matteo (nach sieben Jahren Vereinslosigkeit jetzt Berater bei Jeonbuk Hyundai); Manuel Baum (nach fast drei Jahren ohne Klub jetzt Nachwuchsleiter bei RB Leipzig), Markus Weinzierl (nach anderthalb Jahren ohne Amt jetzt Nachwuchsleiter bei Bayern München) und Frank Kramer (auch anderthalb Jahre ohne Verein, jetzt Interims-Sportchef in Hoffenheim) arbeiten nicht mehr als Trainer.
Oder andersrum gesagt: Nur ZWEI der letzten 16 (!) haben heute noch einen Trainer-Job. Domenico Tedesco ist belgischer Nationalcoach, Thomas Reis trainiert Samsunspor. Das war’s. Bei allen anderen war das Engagement auf Schalke ein Wendepunkt einer bis dato oft ansehnlichen Trainer-Karriere. Selbst die letzten Interimstrainer Matthias Kreutzer und Mike Büskens sind jetzt vereinslos.
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Zufall? Schwer vorstellbar. Vielmehr ein dickes Problem für die Verantwortlichen des FC Schalke 04 auf der Suche nach einem Geraerts-Nachfolger. Die miesen Aussichten auf Schalke und danach lassen die Frage aufkeimen: Wer tut sich das noch an?