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FC Schalke 04: Ultras erheben schwere Vorwürfe gegen die Polizei – und kündigen Konsequenzen an

Nach der XXL-Kontrolle in Magdeburg haben die „Ultras Gelsenkirchen“ schwere Vorwürfe gegen die Polizei erhoben.

Schalke Ultras Magdeburg
© IMAGO/osnapix

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Auch vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Köln ist das vergangene Auswärtsspiel in Magdeburg bei den Fans des FC Schalke 04 das Thema Nummer eins. Die „Ultras Gelsenkirchen“ schickten im Stadion eine deutliche Nachricht an die Polizei. Aber damit noch nicht genug.

In ihrem Spieltagsheft „Blauer Brief“ haben die „Ultras Gelsenkirchen“ den Polizeieinsatz in Magdeburg heftig kritisiert und kündigten sogar rechtliche Konsequenzen an. Aber eins nach dem anderen.

FC Schalke 04: Polizei-Kontrolle in Magdeburg erhitzt die Gemüter

Was war passiert? Am 3. Spieltag reiste der FC Schalke 04 zum Auswärtsspiel nach Magdeburg. Die aktive Fanszene entschied sich in diesem Jahr zu einer Anreise mit dem Intercity – mit einem längeren Stopp am Bahnhof Helmstedt, wo nach Angaben der Polizei mehrere „Vermummte“ den Zug betraten und wieder verließen. Daraufhin gab es beim nächsten Stopp in Magdeburg-Herrenkrug eine längere Polizeikontrolle.

Rund 560 Schalke-Anhänger wurden von den Bundesbeamten an dem Bahnhof eingekesselt und kontrolliert. Dabei sollen nach Polizeiangaben über 180 Sturmhauben, 80 Mund-/Zahnschutze, Handschuhe und Taschenmesser gefunden worden sein. Durch die polizeiliche Maßnahme verpassten die „Ultras Gelsenkirchen“ das komplette Spiel und wurden nach mehreren Stunden wieder nach Gelsenkirchen zurückbegleitet.

Nachdem der Einsatz der Polizei bereits von der Fanhilfe Magdeburg und der Fanhilfe vom FC Schalke heftig kritisiert wurde, haben nun die „Ultras Gelsenkirchen“ nachgelegt. Im Stadion wurde ein großes Banner platziert mit der Aufschrift: „Nichts passiert – 560 Identitäten festgestellt“.

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„Sehr aggressiv und provokant“

Im Spieltagsblättchen „Blauer Brief“ schilderten die „Ultras Gelsenkirchen“ dann ihre Sicht der Dinge und kritisierten die Polizei heftig für ihren Einsatz. Schon bei der Einfahrt in den Bahnhof Herrenkrug sei man von einem riesigen Polizei-Aufgebot empfangen worden. „Vor allem die Bundespolizei trat sehr aggressiv und provokant auf und hätte wohl nichts dagegen gehabt, wenn die Situation am Bahnsteig eskaliert wäre“, lautet der Vorwurf.

Weiterer Kritikpunkt der Ultras: „Leider befanden sich in “unserem” IC aufgrund der Regelverbindung auch Schalker, die ursprünglich nicht mit unserer Reisegruppe angereist waren. Hier wurden seitens der Polizei jedoch keine Unterschiede gemacht und jeder der Anwesenden musste im Kessel verharren.“

Nachdem die Kontrolle nach mehreren Stunden abgeschlossen war, begleitete die Polizei die Schalker zurück nach Gelsenkirchen. Auch beim Stopp in Hannover soll den Fans dann der Weg versperrt worden sein. Eine Verpflegung oder Besuch der Toilette sei nicht möglich gewesen.


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Ultras Gelsenkirchen kündigen rechtliche Schritte an

Und auch der Polizeibericht wird von den Ultras hart kritisiert. Dort ist von einer hohen Anzahl gefundener Zahnschutze und Sturmhauben die Rede. „Diese Zahlen scheinen jedoch fernab jeglicher Realität, da der Großteil der gefundenen Utensilien normale Schlauchschals waren“, heißt es im „Blauen Brief“. Straftaten seien bis heute keine benannt. Der Bericht beschreibe ausschließlich, dass in Helmstedt vermummte Leute ausgestiegen und kurz darauf wieder eingestiegen seien. Von Straftaten sei keine Rede.

„Es sollte an dieser Stelle wohl eindeutig sein, dass dieser Verdacht in keinster Weise rechtfertigt, gut 560 Personen über fünf Stunden fest- und vom Stadionbesuch abzuhalten. Eine Verhältnismäßigkeit ist an dieser Stelle definitiv nicht gegeben und es drängt sich der Eindruck auf, dass die Vorfälle vom letzten Jahr in Magdeburg eine große Rolle gespielt haben. Ein Zeichen hat die Polizei nun gesetzt, wie nachhaltig und rechtens dieses war bleibt abzuwarten. Wir werden prüfen, inwieweit juristische Schritte möglich sind“, kündigten die Ultras Gelsenkirchen an. Das letzte Wort ist in dieser Angelegenheit wohl noch nicht gesprochen.

Die „Königsblaue Hilfe“ hat bereits rechtliche Schritte eingeleitet und Strafanzeige gegen die Einsatzleitung der Polizei erstattet. Sie werfen ihnen „Freiheitsberaubung, Nötigung und Körperverletzung“ vor.