Mehr als 100 Schalker haben auf dem Weg zum DFB-Pokalspiel in Saarbrücken ein Freibad gestürmt. Während dort Familien mit Kindern den wärmsten Tag des Jahres verbrachten, sorgten die Fans für Chaos. Jetzt brüsten sich die Schalker-Ultras mit dieser Aktion in ihrer Zeitung „Blauer Brief“: „Eine runde Sache.“
Schalke.
Es war der heißeste Tag des Jahres. Knapp 39 Grad trieb die Menschen am 20. August in die Schwimmbäder. Auch im Hermeskeiler Freibad nahe Trier entspannten Familien mit kleinen Kindern in der sengenden Hitze. Bis 100 bis 150 Schalker das Freibad stürmten. Diese waren auf dem Weg zum DFB-Pokalspiel des FC Schalke 04 beim 1. FC Saarbrücken. Die Fans öffneten eigenmächtig den gesperrten Sprungturm, nahmen Bierflaschen mit ins Schwimmbecken und stießen einen Bademeister ins Wasser.
Schalke-Ultras riefen Anarchie aus
Mit dieser Aktion brüsten sich jetzt die Schalker Ultras in ihrer Zeitung „Blauer Brief“, die am Samstag beim Spiel von Schalke 04 gegen den FC Augsburg im Stadion verteilt wurde. „Gleich mit Passieren des Eingangs war Anarchie die vorherrschende Regierungsform“, heißt es in dem „Blauen Brief“. Detailgetreu wird das Chaos in dem Schwimmbad noch einmal nacherzählt – etwa wie 70 Personen die Rutsche zum Beben brachten, Polizisten ohne Erfolg versuchten, für Ruhe zu sorgen und nach 75 Minuten schließlich der Rückzug angetreten wurde, weil sonst der „sehr ungehaltene Bademeister“ noch mehr Panik bei der Polizei machen würde.
Das Fazit des Autors im Blauen Brief: „Alles in allem eine runde Sache, die wir gerne mal wiederholen können.“ Ob das die Familien und die Kinder in dem Freibad auch so sehen? Anzeige wegen einiger weiterer Vorwürfe gegen die Schalke-Ultras werde die Stadt nicht erstatten, teilt der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Hermeskeil der Tageszeitung „Trierische Volksfreund“ mit. Die Beweislage sei wegen fehlender Personalien nicht ausreichend, heißt es dort weiter. (ik/we)