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Sky: Bundesliga-Albtraum ist perfekt – jetzt ist es offiziell

Es wurde gepokert, gestritten und geklagt. Nun herrscht Gewissheit. Und für Pay-TV-Riese Sky ist es eine bittere.

© IMAGO/Pius Koller

Sky, DAZN, RTL und Co: wo du welche Fußballspiele siehst

Bundesliga, Champions League und Europa League live im Fernsehen sehen. Dazu brauchst du mehr als nur ein Abo bei einem der vielen Anbieter in Deutschland. Wir sagen dir, wo du was sehen kannst!

Das Schiedsgericht hat gesprochen: DAZN hat im Kampf um die Bundesliga-Rechte eine Neuausschreibung erreicht. Der Poker geht von vorne los – doch Sky steht nun vor einem dicken Problem.

Die Zusage der DFL für das begehrteste Live-Paket ist wieder futsch. Und noch schlimmer: Sky weiß nun, dass es deutlich überboten worden war. So deutlich, dass auch Experten Zweifel haben, ob der Pay-TV-Riese noch eine Chance hat.

Sky droht heftige Bundesliga-Pleite

Dass die Rechte-Vergabe ausgerechnet im Kampf um Paket B eskalierte, ist kein Zufall. Es beinhaltet mit riesigem Abstand die meisten Live-Spiele, nämlich 196 von 306. Alle Einzelspiele zur Bundesliga-Primetime (Samstag, 15.30 Uhr), dazu alle Freitagsspiele. Auch mit Blick auf die Quoten kommt nichts auch nur annähernd an dieses Paket heran.

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Eigentlich hatte Sky schon den Zuschlag. Doch DAZN erhob Einspruch gegen die Vergabe, schaltete ein Schiedsgericht ein – und erreichte damit jetzt eine Neuausschreibung. Der Kampf geht von vorne los. Mit völlig neuen Vorzeichen. Erstmals wissen die Wettbewerber, was die Konkurrenz geboten hatte.

Kann Sky noch dagegenhalten?

Für Sky sind das allerdings gar keine guten Nachrichten. DAZN bot satte 80 Millionen Euro mehr – pro Saison! Und das kommt nicht von ungefähr. Wie die Deutschland-Chefin des Streamingdienstes kürzlich verriet, schreibt man mit der Bundesliga inzwischen schwarze Zahlen. Das ist noch keinem Anbieter gelungen. Auch nicht Sky.

Früher (als Premiere) wie heute macht man mit dem deutschen Profi-Fußball Minus. So viel, dass Mutterkonzern Comcast das Deutschland-Geschäft sogar verkaufen wollte. Dass Sky allein für das Paket B noch einmal 320 Millionen Euro (und damit insgesamt 1,6 Milliarden) mehr locker machen kann, bezweifeln selbst Insider. Sportmarketing-Experte Marco Klewenhagen erklärt, der Anbieter müsse sich nun fragen, inwieweit er beim DAZN-Gebot „noch gegenhalten will – und kann“.


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Erschwerend kommt hinzu: Selbst das Gebot über 1,6 Milliarden dürfte nicht reichen. Schließlich kann (und wird) der große Rivale sein Angebot ebenfalls noch einmal erhöhen. Der Kampf um das größte und wichtigste Rechte-Paket droht verloren zu gehen. Nach dem Verlust aller Champions-League-Rechte wäre es der nächste heftige Schlag.