Samstag, 11. März, 17.45 Uhr. Während sich die Profis von Schalke 04 und Borussia Dortmund gerade noch auf das anstehende Derby vorbereiten, sind zwei Nachwuchstalente an der Seitenlinie schon voll dabei: Conrad und Lilly. Die beiden Kids sind an diesem Abend als Moderatoren und Kommentatoren für Sky Next Generation im Einsatz.
Das Projekt, das beim Derby bereits zum vierten Mal zu sehen ist, soll Fußball für eine junge Zielgruppe zugänglicher machen. Dafür fährt Sky ein enormes Programm auf und wagt neue Schritte. Das bisher erfolgreiche Ergebnis: Schon jetzt plant man die Fortsetzung des Projekts.
Sky: Kinder fühlen Profis auf den Zahn
Zwei Stunden vorher sitzen die beiden Nachwuchs-Moderatoren noch relativ entspannt in den Räumlichkeiten des Pay-TV-Senders. Conrad (12) vertritt den FC Schalke 04, während Lilly (11) mit dem BVB mitfiebert. Obwohl man den beiden nur bedingt Nervosität anmerkt, ist diese bei beiden verständlicherweise vorhanden, wie sie gegenüber DER WESTEN verraten. Denn für sie ist es der erste Auftritt vor der Kamera.
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Für ihren Traum, den Bundesligaprofis auf den Zahn zu fühlen, haben sie sich extra bei Sky beworben. Beim Sender aus Unterföhring gingen während der Bewerbungsphase für Next Generation über 100 Bewerbungen ein. Aus diesen wurde anschließend ein Pool an Kids-Reportern ausgewählt. „Meine Familie und meine Freunde haben sich noch mehr für mich gefreut, als ich selbst, weil wir nicht damit gerechnet haben“, verrät Conrad stolz über den Moment, als er erfuhr, dass er beim Derby dabei sein würde.
Viel Programm für die Nachwuchsreporter
Neben dem Einsatz am Spieltag durften beide bereits tags zuvor Vorab-Interviews zum Beispiel mit Sebastian Polter führen. Am Derby-Tag stehen bei kühlen Temperaturen dann Proben und Drehs von Einspielern, beispielsweise in der Kapelle der Veltins-Arena an. Ein volles Programm also.
Denn Sky betreibt Next Generation zusätzlich zur Topspiel-Übertragung „für Erwachsene“ als zweite vollständige Produktion. Alles soll professionell, aber eben für Kinder sein. Daher gibt es eine zweite Regie oder auch ein zweites Übertragungsteam. Zudem werden weitere Größen wie Fußball-Freestyler Marcel Gurk oder Schiedsrichter-Influencer Pascal „Qualle“ Martin ins Boot geholt.
Buschmann und die Kinder
Als Unterstützung für Conrad und Lilly stehen zudem zwei bekannte Sky-Gesichter parat. Bei der Moderation hilft Hartmut von Kameke. Wenn es ums Kommentieren geht, kann es nur Frank Buschmann geben. Er sieht seine Aufgabe darin, den Kindern ihre Scheu und den übermäßigen Respekt vor der Aufgabe zu nehmen. „Das Wichtigste ist, sofern möglich, in der kurzen Zeit Vertrauen aufzubauen“, erklärt er sein Geheimnis. Warum ihn Next Generation besonders reizt? „Weil wir für Kinder Programm von Kindern machen.“
Zudem unterstreicht er auch, dass auch er noch lernen kann. „Die Kinder sollten viele Sportreporter etwas lehren: Unbekümmertheit.“ Damit spielt er darauf an, auch mal Emotionen rauszulassen, sagen wie man es gerade fühlt und sich nicht Gedanken über das mögliche Echo machen.
Sky: Zuschauer begeistert
Wie dieses Zusammenspiel aussehen kann, zeigt sich dann während der Live-Übertragung. Als Schalke im Derby zurückliegt, fragt Buschmann Conrad: „Bist du jetzt knatschig?“ Dessen ungefilterte Antwort: „Ein bisschen, ja.“ Zu einem anderen Zeitpunkt meint Conrad umgekehrt: „In 15 Jahren übernehme ich deinen Job.“
Auch Lilly glänzt mit unbekümmerten Momenten. Als sie Dortmunds Salih Özcan unmittelbar nach der Busankunft – übrigens auch etwas bisher einzigartiges in der Übertragung von Fußball in Deutschland – zum Interview abfängt, lautet ihre erste Frage: „Hast du dir schon überlegt, wen du heute umgrätschen willst?“
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Die Art der Kinder kommt jedenfalls auch bei den Zuschauern von Sky an. Vielfach werden Lilly und Conrad für ihr Auftreten gefeiert. „Kompliment an Sky für diese Klasse Aktion“, schreibt beispielsweise ein Zuschauer auf Twitter.
Mehr Kinder-Übertragungen?
Die bisher einzigartige Form der Fußballübertragung scheint sich auszuzahlen und anzukommen. „Deswegen wollen wir das weiterführen“, verrät die Leiterin der Sendung, Katja Krawinkel. „Wie oft, in welcher Länge und in welcher Ausführung werden wir sehen. Letzten Endes ist es ein Zukunftsprojekt.“