Wie auch in der Bundesliga gibt es in den Top-Ligen Europas immer wieder Aufregung um Schiedsrichter-Entscheidungen. Am vergangenen Wochenende eskalierte es in der spanischen Liga, bei der auch die UEFA ganz genau hingeschaut hat.
Der spanische Schiedsrichter Jose Luis Munuera Montero sorgte nämlich für einen Skandal und zog den Zorn von keinem geringeren Verein als Real Madrid auf sich. Nun reagierte die UEFA. Er darf keine internationalen Spiele mehr pfeifen – aber das ist noch nicht alles.
UEFA: Skandal-Schiri darf nicht mehr pfeifen
Was war passiert? In dem Spiel zwischen Real Madrid und CA Osasuna zeigte Munuera Jude Bellingham nach einer angenommenen Beleidigung die Rote Karte. Der ehemalige BVB-Star versicherte, dass er statt „Fuck you“ eher „Fuck off“ gesagt habe. Als wäre das nicht schon Aufregung genug, gab der UEFA-Schiedsrichter den Madrilenen bei mindestens zwei Situationen keinen Elfmeter, dafür aber bekam Außenseiter Osasuna einen strittigen Strafstoß zum 1:1-Ausgleich.
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Nach dem Spiel platzte den Real-Verantwortlichen so richtig der Kragen. Schon seit Wochen beschwert sich der spanische Rekordmeister über die Fehlentscheidungen der Unparteiischen. Das hat jetzt endgültig das Fass zum Überlaufen gebracht.
Nur wenige Tage nach dem Skandalspiel wird bekannt, dass der Unparteiische Munuera von der UEFA und von der spanischen Liga aus dem Verkehr gezogen wurde. Es wurde nämlich eine Untersuchung gegen ihn eingeleitet – wegen dessen „außersportlicher Aktivitäten, die die Erfüllung seiner beruflichen Pflichten beeinträchtigen könnten“, berichtet die spanische Sportzeitung „AS“.
Munuera-Skandal sorgt für Schlagzeilen
Demnach soll Munueras Unternehmen Talentus Sports Geschäftsbeziehungen zu einigen Fußballverbänden und Vereinen haben. Dazu zählen die spanische Liga, die UEFA und ausgerechnet Real Madrids Rivale Atletico Madrid. Aufgrund der Untersuchung wird Munuera kein Spiel mehr leiten – weder national noch international.
„In Übereinstimmung mit dem Verhaltenskodex des Königlichen Spanischen Fußballverbands hat die Kommission für die Einhaltung der Vorschriften mit der Analyse aller Informationen begonnen, die im Zusammenhang mit dem Erstliga-Schiedsrichter Jose Luis Munuera Montero aufgetaucht sind“, teilte der spanische Verband mit.
Der Unparteiische selbst reagierte auf Instagram auf die Anschuldigungen: „Die Firma Talentus Sports Speakers hat seit seiner Gründung keinen einzigen Betrag an irgendeine sportliche Einrichtung in Rechnung gestellt, weder an Vereine, Verbände noch an Unternehmen der Sportindustrie. Das Unternehmen, das seine Tätigkeit vor weniger als einem Jahr aufgenommen hat, zielt darauf ab, verschiedenen Athleten die Möglichkeit zu geben, die transversalen Werte des Sports an verschiedene Organisationen zu vermitteln, indem sie ihre persönlichen Erfahrungen schildern.“
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Munuera betonte, dass die Vorwürfe gegen ihn ein „unverhältnismäßiger Angriff auf die Schiedsrichter-Gemeinschaft“ seien, „die in den letzten Monaten offensichtlich geworden ist, und bei dieser jüngsten Gelegenheit bin ich der Protagonist.“
Munuera droht eine lange Sperre
Sollte der Verband die Entscheidung fällen, dass er schuldig sei, droht ihm eine fünfjährige Sperre und eine hohe Geldstrafe. Übrigens: Jude Bellingham wurde für seine Rote Karte für zwei Spiele gesperrt. Real Madrid will dagegen Berufung einlegen.