Bochum.
Nun ist es amtlich: Der Fußball-Zweitligist VfL Bochum darf seine Abteilung Profi-Fußball ausgliedern. Auf der Jahreshauptversammlung des Klubs stimmten 80,19 Prozent der 2.695 stimmberechtigten von 2.725 anwesenden Mitglieder für die vom Vorstand vorgeschlagene Maßnahme, den Profi-Bereich in eine Kapitalgesellschaft auszugliedern. Um die Ausgliederung vornehmen zu dürfen, brauchte der VfL nach dem Umwandlungsgesetz eine Zustimmung von 75 Prozent der anwesenden stimmberechtigten Mitglieder.
Dadurch plant der Verein, die Summe von rund 20 Millionen Euro, die ein noch nicht bekannter Investor in den kommenden Jahren in den Profi-Kader zu investieren. Das soll dem VfL dabei mithelfen, mittelfristig die Rückkehr in die 1. Bundesliga zu schaffen.
Engelbrachts Plädoyer
Zuvor hatten Aufsichtsrat und Vorstand immer wieder die Vorteile eines solchen Schritts betont. „Die Ausgliederung ist keine verrückte Idee, sondern das Beste für unseren Verein. Nur so können wir effektiv weitere Einnahmequellen erschließen. Denn: Wir wollen zurück in die Bundesliga. Und das werden wir auch schaffen“, sagte zum Beispiel Hans-Peter Villis, der Aufsichtsratsvorsitzende des Vereins.
Finanzvorstand Wilken Engelbracht hatte noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass eine Ausgliederung zwar ein Schritt ins Ungewisse sei, er wisse jedoch nicht, „ob die Angst vor dem Ungewissen in der heutigen Zeit ein guter Ratgeber ist“. Zudem versicherte er, der Verein würde keine Tradition verkaufen. Engelbracht schloss sein Plädoyer für die Ausgliederung mit den Worten „Wir gewinnen und verlieren zusammen. Egal, ob als eingetragener Verein oder als aktienbasierte Gesellschaft.“
Kurz vor der Abstimmung hatte der Verein Befürwortern und Gegnern der Ausgliederung der Profi-Abteilung die Möglichkeit gegeben, die Bedenken vor den versammelten Mitgliedern zu äußern.