Nächste Gala – nächste Argumente für ein Ticket. Noch vor wenigen Wochen dürfte kaum jemand Anton Stach als Kandidat für Flicks Katar-Kader genannt haben. Jetzt macht der Mainzer selbst eine selbstbewusste Ansage an den Bundestrainer.
„Wenn er denkt, er braucht meine Qualitäten“, sagte der Profi des FSV Mainz 05, „dann kann er mich gerne mitnehmen“. Er, damit war Bundestrainer Hansi Flick gemeint, der beim furiosen 5:0 (3:0) gegen den 1. FC Köln auf der Tribüne weilte – und bei Stach genau hingeschaut haben dürfte.
WM 2022: Flick-Ticket für Anton Stach?
Der 23-Jährige jedenfalls betonte nach seinem überzeugenden Auftritt, dass er sich „schon Chancen“ auf eine Nominierung für das Turnier in Katar (ab 20. November) ausrechne. „Es wäre schön, wenn ich dabei bin.“ Aber: Er mache sich „keinen Druck. Ich probiere einfach, alles reinzuhauen“.
Mit seiner Leistung gegen Köln lieferte er auf jeden Fall starke Argumente. Ob als Motor in der Zentrale, ob mit seinem Tempo nach vorne oder dem Treffer zum 3:0 – Stach war eine der prägenden Figuren beim ersten Mainzer Heimsieg in dieser Saison. „Er ist der Anton, den wir aus der letzten Saison kennen“, lobte Trainer Bo Svensson.
„Alles andere macht der Hansi schon“
Der FSV-Coach hatte den Nationalspieler zu Saisonbeginn noch kritisiert, doch der Kopf scheint bei Stach wieder frei zu sein. Man habe gemerkt, „dass er durch seine Verletzung gehemmt war, und jetzt sehen wir wieder, was er draufhat“, sagte Svensson und forderte: „Er muss dranbleiben.“ Und die WM? „Alles andere macht der Hansi schon.“
Am Freitag hatte Flick eine bis zu 55 Namen umfassende Liste mit Kandidaten für die Wüsten-WM eingereicht. Er wisse aktuell gar nicht, ob sein Name in diesem Kreis auftaucht, sagte Stach, aber: „Ich hoffe es natürlich.“
Anton Stach glänzt bei Mainz 05
Seine Entwicklung steht auch sinnbildlich für den Weg der Mainzer. Für eine Nacht mindestens auf einem Champions-League-Platz, dazu der höchste Bundesliga-Sieg der Vereinsgeschichte – all das sei etwas für „die Fans und die Träume“, sagte Sportdirektor Martin Schmidt, der sich angesichts der Teamleistung „sprachlos“ zeigte.
Marcus Ingvartsen, Dominik Kohr, Stach, Aaron Martin und Karim Onisiwo rundeten in Überzahl nach Gelb-Rot gegen Kölns Luca Kilian (28.) eine perfekte Woche mit drei Siegen ab. Neben Stach überzeugte vor allem auch „Spielentscheider“ Onisiwo. „Unglaublich, was der Typ abgerissen hat“, schwärmte Schmidt. Und Onisiwo meinte: „Das war ein Fußballfest.“
Am kommenden Wochenende geht es für die euphorisierten Mainzer zu den Bayern. „Das ist eine geile Möglichkeit, gegen eine der besten Mannschaften der Welt zu spielen“, sagte Svensson. Für Mainz – und für Stach. Auch Flick dürfte dann wieder genau hinsehen.