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WM 2022: Hoeneß verteidigt Katar-WM und schießt gegen FIFA – „Eine Mafia“

Die WM 2022 in Katar steht aus diversen Gründen heftig in der Kritik. Hoeneß nimmt sich stattdessen die FIFA vor.

WM 2022 Uli Hoeneß
© IMAGO / Ulrich Wagner

Das war Deutschlands WM-Triumph 2014

Bei der WM 2014 in Brasilien gewann die deutsche Nationalmannschaft ihren vierten Weltmeistertitel. Wir zeigen dir den Weg zu diesem grandiosen Triumph.

Die WM 2022 wirft ihre Schatten voraus. Die Kritik an Gastgeberland ist riesig. Ein Fürsprecher für die Weltmeisterschaft in dem arabischen Land gibt es in Deutschland aber auch: Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß.

Hoeneß spricht sich vor der WM 2022 deutlich gegen einen Boykott aus. Stattdessen rückt der 70-Jährige die FIFA ins Fadenkreuz der Kritik. Der frühere Bayern-Präsident schießt heftig gegen den Fußball-Weltverband.

WM 2022: Hoeneß deutlich – „Lösen Probleme nicht, indem wir nicht dorthin fahren“

Umgang mit Frauen und Homosexuellen, Arbeitsbedingungen beim Bau der WM-Stadien und unzureichende Pressefreiheit – die Kritik an WM-Gastgeberland Katar ist vielfältig und gewaltig. Und auch die dubiosen Machenschaft rund um die WM-Vergabe sorgen weiter für heftige Diskussionen.

Trotz all der Missstände hält Uli Hoeneß nichts von einem Boykott. „Was mich gestört hat, speziell in Deutschland: Wir sind die Weltmarktführer in Sachen Kritik und die größten Fast-Verächter dieser Fußball-WM. Es geht hier um ein wunderschönes Fußball-Ereignis. Es gibt dort in Katar Probleme, sie müssen mittelfristig gelöst werden. Aber wir lösen sie nicht, indem wir nicht dorthin fahren“, polterte Hoeneß bei einer Talkrunde in München.

Hoeneß äußerte bereits vor einigen Wochen im Sport1-Doppelpass die Meinung, dass „die WM sowie die Partnerschaft des FC Bayern mit Katar die Bedingungen für Arbeiter im Land verbessern“. Auch der FC Bayern München wurde zuletzt häufiger für seine Partnerschaft mit der staatlichen Airline Qatar Airways kritisiert. 

Hoeneß: FIFA „war jahrelang eine Mafia“      

Der Ex-Bayern-Boss schießt stattdessen gegen die FIFA: „Das ganze System der Vergabe von großen Sportereignissen in den letzten 50 Jahren ist total zu überarbeiten. Oder glaubt irgendjemand, dass irgendeine Olympiade ohne Bestechung in irgendeinem Land gelaufen ist? Bei der FIFA muss ausgemistet werden, keine Frage. Aber da wird nicht immer nur deutsches Recht angewandt. Das war jahrelang eine Mafia, die sich das alles gegenseitig zugeschoben hat.“

Allerdings sieht er auch dort eine positive Entwicklung. Hoeneß hofft, dass „durch Transparenz, durchs Internet, durchs FBI, weil die USA beteiligt waren, Dinge ans Tageslicht zu bringen. Aber der Ball darf nicht vergessen werden. Auch die FIFA hat sich verändert. Ich kann ihnen Namen nennen von vier oder fünf Personen, die jetzt nicht mehr da sind. Weil sie im Gefängnis sitzen oder ihre Posten verloren haben.“


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Die WM 2022 beginnt am Sonntag (20. November) mit dem Eröffnungsspiel Katar gegen Ecuador. Deutschland ist am Mittwoch (23. November) gegen Japan zum ersten Mal im Einsatz.