Der Ärger um DAZN und die Bundesliga-TV-Rechte geht in die nächste Runde. Der Sportstreaming-Anbieter ist mit den Zahlungen an die DFL in Verzug. Daher wird der Streaming-Riese bei der nächsten Rechtevergabe wohl komplett leer ausgehen.
Doch nicht nur für DAZN hat das bittere Konsequenzen. Auch die 36 Profiklubs bekommen nun die Folgen der Zahlungsprobleme von DAZN zu spüren. Die DFL schickte am Freitag (26. April) eine bittere Nachricht an die Fußballklubs heraus.
Nach DAZN-Hammer: Brisante Mitteilung an Vereine
Am Freitagabend teilte ihnen die DFL-Geschäftsführung per Mail mit, dass die Ausschüttung der TV-Gelder deutlich gekürzt werden muss. Laut „Bild“ soll der Grund dafür der Zahlungsverzug von DAZN. DAZN soll mit Ratenzahlungen in Höhe von rund 50 Millionen Euro in Rückstand sein.
„Die Auskehrungsrate Juni 2024 wird von ursprünglich 127 Millionen Euro auf 47 Millionen Euro gekürzt. Grund hierfür ist, dass Erlöse in Höhe von 80 Millionen Euro fehlen. Da sie erst zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr vereinnahmt werden können, da Zahlungen von Partnern nicht zu den vertraglichen Fälligkeitsterminen erbracht werden konnten“, heißt es in der DFL-Mitteilung.
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„In Abstimmung mit dem Präsidium des DFL e.V. wurden die Auskehrungsraten April und Mai 2024 zwecks termingerechter Auskehrung an die Klubs durch ein kurzfristiges Bankdarlehen zwischenfinanziert. Für die Auskehrung im Juni 2024 ist jedoch nunmehr eine Kürzung der Auskehrungen unumgänglich“, schreiben die Geschäftsführer Steffen Merkel und Marc Lenz sowie Finanzdirektor Jörg Degenhart an die 36 Profi-Klubs.
Keine Sanktionen bei Lizenzierungsverfahren
In Summe soll sich die Gesamtsumme in der laufenden Saison von 1,179 auf 1,099 Milliarden Euro verringern. Das DFL-Präsidium hat daher beschlossen, dass Klubs im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens nicht sanktioniert werden, falls ihnen durch die Kürzung ihres Anteils ein Nachteil entstehen würde.
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Der Streit um DAZN und die Bundesliga-Rechte geht weiter. Da DAZN die Bankbürgschaft nicht innerhalb von 24 Stunden darlegen konnte, wurde das Paket B (Freitag, Samstag 15.30 Uhr und Relegation) an Sky vergeben, obwohl der Pay-TV-Sender deutlich weniger geboten haben soll. DAZN reichte daraufhin Klage ein.