In der Formel 1 ist es eigentlich nicht üblich, dass das eigene Team so heftig kritisiert wird, wie es jetzt der Fall ist. Aber nach so einem desaströsen Start in die neue Saison ist jeder im Rennstall frustriert.
Nur acht Punkte holte Alpine in der laufenden Saison 2023. Dabei hatte das Formel-1-Team zu Beginn sich noch Großes vorgenommen. Nach vier Rennen sieht die Realität aber ganz anders aus. Grund genug für Alpine-CEO Laurent Rossi mal richtig auf den Tisch zu hauen.
Formel 1: Boss nimmt eigenes Team auseinander
Der Franzose wird angesichts der enttäuschenden Saison bislang ungeduldig und findet deutliche Worte gegen seinen eigenen Formel-1-Rennstall. „Es ist enttäuschend. Genau genommen ist es wirklich schlecht“, sagt Laurent Rossi im Interview mit dem französischen TV-Sender „Canal+“. Der 48-Jährige führte fort: „Die Leistungen am Saisonbeginn waren nicht gut, und unsere Arbeit als Team auch nicht. Uns fehlt viel, und das ist ganz offensichtlich.“
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Vor einigen Jahren hatte der Renault-Konzern sich große Ziele gesetzt. Der Druck ist nach den Enttäuschungen nun gewachsen. „Unsere Position in der WM ist für die Ressourcen, die wir investieren, nicht ausreichend. Wir sind ziemlich weit – sehr weit, um genau zu sein – weg von dem, was unser Ziel für dieses Jahr ist.“
Alpine, das im vergangenen Jahr Fernando Alonso an Aston Martin verlor, holte sich dafür Pierre Gasly. Doch der Franzose konnte ebenso wenig wie sein Teamkollege Esteban Ocon überzeugen. Vor allem beim Saisonstart in Bahrain blamierte sich der Rennstall mit drei Strafen für Ocon. „Es tut mir leid, das so hart sagen zu müssen, aber das war amateurhaft. Und das hat zu einem Ergebnis geführt, das nicht gepasst hat, das durchschnittlich war – oder eigentlich sogar schlecht.“
„Das ist nicht akzeptabel“
In Melbourne wurde Alpine dann zum Gespött in der Formel 1. Ocon und Gasly nahmen sich gegenseitig aus dem Rennen. Vor rund einer Woche in Baku hatte das französische Team Hoffnungen mit einem neuen Unterboden, aber fuhr weiterhin hinter den ganzen Top-Teams hinterher.
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„Baku war ganz ähnlich wie Bahrain“, wird Rossi deutlich und führt anschließend fort: „Das ist nicht akzeptabel. Ich gestehe jedem zu, Fehler zu machen. Aus Fehlern lernt man. Aber du musst halt auch draus lernen! Wenn du den gleichen Fehler zweimal machst, hast du nichts draus gelernt und übernimmst keine Verantwortung. Und das akzeptiere ich nicht.“ Die Aussagen werden sicherlich beim Team Gehör finden. Ob sich das für die restliche Saison jetzt ändern wird, zeigt sich dann.