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Formel 1: Rückkehr an den Nürburgring? Rennstrecke gibt deutliche Antwort

Nach der Einführung des Rotationsmodells hoffen deutsche Fans auf eine Rückkehr der Formel 1. Wir haben beim Nürburgring nachgefragt.

Formel 1 Nuerburgring
© IMAGO/PanoramiC

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2020 war die Formel 1 zum letzten Mal zu Gast in Deutschland, seitdem bleibt die Königsklasse des Motorsports unseren Rennstrecken fern. Der Wunsch nach einer Rückkehr des Deutschland-GP wird vor allem bei den deutschen Motorsport-Fans von Jahr zu Jahr größer.

Mit der Einführung des Rotationsmodells in der Formel 1 schöpften die Fans nun wieder etwas Hoffnung. Doch erhöht das wirklich die Chancen auf eine Rückkehr des Deutschland-GPs? Wir haben beim Nürburgring nachgefragt.

Formel 1: Deutschland-Rückkehr dank Rotationsmodell?

Als 2020 die Corona-Pandemie ausbrach und zahlreiche Rennen abgesagt werden mussten, sprang der Nürburgring ein und veranstaltete den „Große Preis der Eifel“. Es sollte das letzte Mal für viele Jahre sein, dass die Formel 1 in Deutschland zu Gast war. Seit diesem Tag warten die Fans sehnsüchtig auf eine Rückkehr.

Sowohl der Nürburgring als auch der Hockenheimring betonten in den vergangenen Jahren immer wieder, dass das Interesse an einem Formel-1-Rennen durchaus besteht. Das Problem liegt in der Finanzierung. Aus wirtschaftlicher Sicht lohnt sich die Veranstaltung für die Rennstrecken nicht, es ist sogar ein Minusgeschäft.

Nun hat die Formel 1 das seit mehreren Monaten angekündigte Rotationsmodell gestartet. Spa-Francorchamps ist ab 2027 nur noch alle zwei Jahre dabei. Das eröffnet vor allem Rennstrecken in Europa die Möglichkeit, in den Rennkalender zurückzukehren.

Bei den deutschen Fans keimte nach dieser Nachricht neue Hoffnung auf (Hier mehr dazu!). Die Frage ist: Ändert das Rotationsmodell wirklich etwas? Steigen damit die Chancen auf einen Deutschland-GP? Wir haben beim Nürburgring nachgefragt.

Rotationsmodell „nicht alleine ausschlaggebend“

Auf Anfrage diese Redaktion erklärt Nürburgring-Sprecher Alexander Gerhard, dass Rotationsmodell zwar grundsätzlich die Möglichkeit biete, die Formel 1 in mehreren Ländern und an verschiedenen Standorten erlebbar zu machen. „Allerdings hat sich gezeigt, dass das Rotationsmodell die Wirtschaftlichkeit eines solchen Events nicht automatisch verbessert. Für uns bleibt entscheidend, dass die Rahmenbedingungen für uns als Veranstalter wirtschaftlich tragfähig gestaltet werden können“, sagt er deutlich.

Grundsätzlich sei man „bereit für Gespräche über die Ausrichtung eines Formel-1-Rennens in Deutschland“. Er betont allerdings auch: „Ein solches Vorhaben muss auf einem Geschäftsmodell basieren, das für beide Seiten wirtschaftlich sinnvoll ist. Daher ist das Rotationsmodell für die Chancen des Nürburgrings auf eine Rückkehr der Formel 1 nicht alleine ausschlaggebend.“

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Die große Frage, die sich alle Fans stellen, muss also mit ‚Nein‘ beantwortet werden. Eine Rückkehr an den Nürburgring ist aktuell kein Thema. Daran ändert auch das Rotationsmodell nichts. Und die Gründe macht Gerhard noch einmal deutlich: Ein Formel-1-Rennen ist für deutsche Rennstrecken ein wirtschaftliches Minusgeschäft.

Aktuell keine Gespräche mit der Formel 1

„Nach dem derzeitigen Modell wären wir als Betreiber der Rennstrecke gefordert, die Formel 1 als Rennformat einzukaufen und die Kosten über den Ticketverkauf zu decken – eine nahezu unmögliche Aufgabe. Alle anderen Vermarktungsrechte liegen bei der Formel 1. Hinzu kommt, dass die Infrastruktur der Strecke für den Auf- und Abbau rund zwei Wochen blockiert ist und in dieser Zeit nicht anderweitig genutzt oder vermarktet werden kann“, erklärt der Nürburgring-Sprecher.

Und weiter: „Aus diesen Gründen ist das Vorhaben für uns als privatwirtschaftliches Unternehmen in dieser Form nicht zielführend, und es hat seit dem letzten Austausch vor gut einem Jahr keine weiteren Gespräche mit dem Serienbetreiber gegeben.“


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Weiterhin schließt man eine Rückkehr der Formel 1 aber nicht aus.

„Wir streben mit unseren Veranstaltern jeweils eine partnerschaftliche Zusammenarbeit an, die sowohl für den Veranstalter als auch für den Nürburgring wirtschaftlich tragfähig ist. Wir sind überzeugt, dass der Nürburgring mit seiner reichen Motorsportgeschichte und modernen Ausstattung ein idealer Austragungsort für die Formel 1 in Deutschland sein kann. Gleichzeitig legen wir großen Wert darauf, dass die Rahmenbedingungen für alle Beteiligten stimmen. In diesem Sinne gibt es weiterhin unsere Bereitschaft zu konstruktiven Gesprächen mit allen relevanten Parteien“, so Gerhard.