Kurz vor dem Heim-GP in Italien (Sonntag, 19. Mai, 15 Uhr) hat Ferrari einen echten Paukenschlag vollzogen. Das teilte die Scuderia am Donnerstag (9. Mai) mit. Demnach handelt es sich dabei eine Veränderung im Team von Charles Leclerc.
Der langjährige Ferrari-Mitarbeiter Bryan Bozzi wird neuer Renn-Ingenieur von Charles Leclerc und übernimmt somit die Kommunikation mit dem 26-Jährigen. Damit reagiert der Formel-1-Rennstall auf einen Streit zwischen Leclerc und seinem Ex-Renn-Ingenieur.
Formel 1: Ferrari tauscht Schlüsselposition aus
Bozzi arbeitet bereits seit knapp zehn Jahren für Ferrari, bis zuletzt als Performance-Ingenieur für Leclerc. Seine neue Rolle übt er laut Mitteilung der Italiener schon ab dem Großen Preis der Emilia-Romagna in Imola aus.
Bis zuletzt hatte Xavi Marcos den Posten als Renn-Ingenieur von Leclerc inne, gemeinsam arbeiteten sie bei Ferrari seit dem Wechsel des Monegassen zu Ferrari 2019. Marcos wird nun in „anderen wichtigen Programmen des Unternehmens“ untergebracht, wie Ferrari mitteilte.
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Der Wechsel in Leclercs engstem Umfeld kommt nicht aus heiterem Himmel. Immer wieder gab es zwischen dem Fahrer und seinem langjährigen Renn-Ingenieur Unstimmigkeiten über Strategien und Taktiken.
Wiederkehrende Missverständnisse zwischen Leclerc und Marcos
Beim Großen Preis von Spanien im vergangenen Jahr etwa hatte Leclerc seinem Frust gegenüber Marcos mehr als deutlich gemacht, nachdem der Formel-1-Pilot trotz klarer Strategie-Absprache für einen Reifenwechsel in die Boxengasse gerufen wurde.
Nein, nein! Lasst uns Soft nehmen, Jungs“, beharrte Leclerc, hakte aber dennoch nach: „Trotzdem Box?“ Die Antwort von Marcos: „Ja, jetzt Box, jetzt Box. Wir nehmen Hard, wir nehmen Hard!“ Der Ärger bei Leclerc war anschließend derart groß, dass er fortan weitere Funksprüche des Renn-Ingenieurs ignorierte.
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Erst kürzlich beim Großen Preis von China hatten Leclerc und Marcos sich via Boxenfunk missverstanden. Marco wollte, dass Leclerc in den Kurven sieben und acht „zum Vergleich“ die „ursprüngliche Linie“ ausprobiere. Mit dieser Ansage konnte sein Pilot aber recht wenig anfangen: „Verstehe ich nicht. Horizontale Linie? Was zum Teufel ist das?“ Mit Bozzi soll die Kommunikation in Zukunft besser laufen.