Er ist seit über einem Jahrzehnt das Gesicht von Mercedes und führt den Formel-1-Rennstall mit größtem Ehrgeiz und größter Akribie. Unter ihm wurde das Team achtmal Konstrukteurs-Weltmeister. Lewis Hamitlon gewann mit ihm sechs seiner sieben Titel, Nico Rosberg durfte seinen einzigen an der Seite von ihm feiern.
Toto Wolff ist zweifelsohne einer der erfolgreichsten Formel-1-Teamchefs aller Zeiten. Er ist weit über den Motorsport bekannt und hat das Mercedes-Team zu einem echten Top-Team, zwischenzeitlich zu dem Team in der Formel 1, gemacht. Nun spricht der Österreicher erstmals über einen möglichen Rücktritt bei Mercedes.
Formel 1: Wolff benennt Abgangs-Zeitpunkt
Inzwischen ist Wolff seit über zehn Jahren bei Mercedes engagiert, ein Drittel der Anteile an dem Rennstall gehören ihm – genauso viele wie den anderen Anteilseignern Daimler und Ineos. Eine solch lange Beziehung zu den Silberpfeilen war für den 51-Jährigen zunächst aber nicht absehbar.
„Das änderte sich erst in den letzten Jahren, als sich die Arbeit in der Formel 1 von einer projektbezogenen Denkweise, wie die eines Trainers oder Managers im Fußball, zu ‚das ist mein Unternehmen‘ entwickelte“, sagte Wolff gegenüber „Boardroom“. „Ich bin ein gleichberechtigter Anteilseigner von Mercedes und Ineos, und das ist es, was ich für eine lange Zeit tun werde.“
++ Formel 1: Mercedes kündigt Mega-Projekt an – profitiert auch Mick Schumacher? ++
Und langsam rücken auch für Wolff die Gedanken über einen möglichen Rücktritt bei Mercedes näher. „Wenn ich das Gefühl habe, dass ich nicht mehr die beste Person für den Job bin, dann werde ich versuchen, jemand anderen zu finden“, betonte Wolff . „Und ich werde keine Zweifel haben oder im Zwiespalt sein. Denn wenn man unschlüssig ist, bedeutet das, dass die Entscheidung bereits gefallen ist“, fügte er hinzu.
Mercedes „nicht da, wo wir sein wollen“
Aktuell fährt Mercedes nach vielen erfolgsverwöhnten Jahren der Musik beziehungsweise der Konkurrenz von Red Bull in der Formel 1 hinterher. Max Verstappen sammelte zwei WM-Titel in Folge, auch die beeindruckende Sieges-Serie in der Konstrukteurswertung endete 2022 nach acht Saisons.
Weitere News:
„Es ist keine Katastrophe, aber wir sind immer noch nicht da, wo wir sein wollen. Aus menschlicher Sicht ist es sehr schwierig, weil wir nicht wissen, dass wir in sechs Monaten konkurrenzfähig sein werden oder in einem Jahr um die Weltmeisterschaft kämpfen. Man muss einfach einen Fuß vor den anderen setzen und versuchen, wieder auf den Gipfel zu kommen, wobei man immer die Frage im Hinterkopf hat: ‚Wann wird es passieren?'“, erklärte Wolff über die derzeitige Lage bei Mercedes.