Der frühere Formel-1-Pilot Giedo van der Garde beendet im Alter von 38 Jahren seine Rennsport-Karriere endgültig. Der Niederländer, der eine Saison in der Formel 1 fuhr, hängt sein Lenkrad nun an den Nagel.
In seiner Karriere sorgte van der Garde nicht mit glanzvollen Leistungen für Aufsehen, sondern mit einem Rechtsstreit, der in der Formel 1 große Kreise zog.
Ex-Formel-1-Fahrer van der Garde macht Schluss
Im Alter von 38 Jahren zieht sich van der Garde aus dem Rennsport zurückgezogen, ein Jahrzehnt nach dem Ende seiner ersten und einzigen Saison in der Formel 1. Der Niederländer gewann 2008 den Titel in der Formel Renault 3.5 und fuhr anschließend vier Saisons in der F1-Zubringerserie GP2, in denen er zwar vorne mitfuhr, aber nie ganz um den Titel mitkämpfen konnte.
2013 schaffte es van der Garde schließlich in die Formel 1, ergatterte einen Vertrag beim Caterham-Team. In seiner ersten und einzigen F1-Saison lieferte er eine ordentliche Leistung ab, kam aber wegen des nicht konkurrenzfähigen Autos nie in die Punkte.
Skandal in der Formel 1
In der darauffolgenden Saison heuerte van der Garde als Ersatzfahrer bei Sauber an und erhielt gleichzeitig einen Vertrag für ein Stammcockpit für 2015. Dann kam es jedoch zum Skandal: Sauber stellte Felipe Nasr und Marcus Ericsson als Fahrer für 2015 vor und verlor kein Wort über van der Garde.
Der Niederländer ließ das nicht auf sich sitzen, zog vor Gericht und bekam Recht zugesprochen. Van der Garde war bereit beim Saisonstart in Australien zu starten, doch wenige Stunden vor dem Qualifying gab es dann doch noch eine Einigung. „Es steht mir nicht frei, über Details zu sprechen, aber Sauber hat eine beträchtliche Entschädigung gezahlt, um den Vertrag mit mir nicht einhalten zu müssen“, sagte er damals in einer Erklärung.
Mit diesem Skandal endete schließlich die Formel-1-Karriere von van der Garde. Der Niederländer wechselte in die European Le Mans Series, gewann diese 2016 und ging dann in der Langstrecken-Weltmeisterschaft an den Start. 2023 fuhr er nun zum letzten Mal.
„Ein bisschen traurig? Vielleicht“
In einem in den sozialen Medien geposteten Video verkündete er nun seinen Abschied aus dem Motorsport. Seine Zeit in der Formel 1 bezeichnet er als „die Verwirklichung meines Traums“ und seine Tortur bei Sauber als „niedergeschlagen werden und wieder aufstehen“.
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Sein Leben drehe sich jetzt „um meine Familie und die Liebe meines Lebens“ und um seine neu entdeckten Hobbys, nämlich seine laufende Karriere als F1-Kommentator. „Deshalb verabschiede ich mich heute vom Rennsport. Ein bisschen traurig? Vielleicht. Aber trotzdem stolz und glücklich“, so van der Garde.