Beim Grand Prix in Saudi-Arabien war es die Szene, die die Formel 1 wohl noch lange beschäftigen wird. In Runde 36 bekam Verstappen die Anweisung, Hamilton vorbeizulassen, da er seinen Gegner kurz zuvor bei einem Manöver von der Strecke gedrängt hatte. Der Niederländer verlangsamte auf offener Strecke seinen Wagen, sodass Hamilton auf den Red Bull auffuhr.
Nach dem Rennen erklärten sowohl Verstappen als auch Red-Bull-Chef Helmut Marko, dass es sich hierbei nicht um einen Bremstest gehandelt hat. Doch ein Formel 1-Experte widerlegt jetzt die Aussagen.
Formel 1: Experte verteilt heftige Ohrfeigen an Verstappen
Während Mercedes und Hamilton dem Red-Bull-Piloten Absicht unterstellten, sahen die Rennrichter das nicht so, brummten ihm aber dennoch eine Zeitstrafe von zehn Sekunden auf. Die Schuld war klar beim WM-Führenden. Das sieht auch RTL-Experte Christian Danner.
Gegenüber dem „Motorsport-Magazin“ erklärte er den Grund für den Bremstest von Verstappen. „Was ich wirklich nicht abkann, ist die Tatsache, dass Verstappen da wirklich einen Braketest gemacht hat. Also gebremst hat, nicht nur irgendwie auf die Seite gefahren ist und den Platz wiederhergegeben hat, sondern tatsächlich gebremst hat, um da Durcheinander reinzukriegen“, kritisierte der ehemalige Formel-1-Fahrer.
Umso wütender machte ihn die Aussage von Helmut Marko. „Nach dem Rennen hat er gesagt. ,Wir wollen ,dass der Hamilton bestraft wird, denn der ist einfach in unser Auto hineingefahren“, erinnert Danner. Red Bull wolle beweisen, dass Verstappens Bremsdruck konstant gewesen sei, so Helmut Marko nach dem Rennen. „Da wird’s dann absurd“, sagt Danner.
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„Verstappen greift tief in die Trickkiste“
Der Experte unterstellt dem Rennstall und auch Verstappen eine Lüge. „,Nie im Leben hat der gebremst, nein!‘ Und was stand im FIA-Report? Mit 2,7 G hat er verzögert und mit so und so viel Bremsdruck. 69 bar! Da musst du schon ganz schön auf’s Pedal drauftreten, damit du 69 bar zusammenkriegst! Und das dann nicht als Braketest zu bezeichnen, das geht dann schon so bisschen in die ‚Wir verkohlen jetzt den Zuschauer‘-Ecke.“
Red Bull und Verstappen versuchen mit allen Mitteln zu kämpfen und den WM-Titel für sich zu holen: „Und Verstappen ist einer, der da schon sehr tief in die Trickkiste greift, das hat sich immer wieder gezeigt, auch in den Bereich mal greift, wo es nicht mehr ganz so schön ausschaut“, meint Danner. Das kann man ihm nicht übelnehmen, findet der Experte: „Er will ja einen Vorteil haben“, aber da muss die FIA dann eingreifen. „Es ist ja dann schon an der Zeit, dass die Sportbehörde eingreift.“
Verstappen und Hamilton gehen punktgleich in das letzte Rennen in Abu Dhabi und da wird jeder Fan sicherlich hoffen, dass es sportlich fair auf der Strecke zugeht. (oa)