Kaum ist Toto Wolff nicht dabei, da kracht es bei Mercedes in der Formel 1. Nach den teaminternen Kämpfen in Suzuka erlebten die Silberpfeile in Katar den Worst-Case: Lewis Hamilton und George Russell kegelten sich kurz nach dem Start gegenseitig raus.
Der teaminterne Kampf bei Mercedes spitzt sich allmählich zu. Das britische Duell der Generationen droht zu eskalieren. Bei dem Formel-1-Rennstall wird man froh sein, dass der „Big Boss“ bald wieder da ist, um die Angelegenheit zu klären.
Formel 1: Mercedes-Zoff droht zu eskalieren
Wie dramatisch ein Kampf zwischen den eigenen Fahrern werden kann, musste Mercedes bereits am eigenen Leib erfahren: Von 2013 bis 2016 leisteten sich Lewis Hamilton und Nico Rosberg einen erbitterten Kampf, der 2016 in dem denkwürdigen Crash in Spanien gipfelte. Erst mit Rosbergs Ausstieg war der Zwist vorbei.
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Nach fünf ruhigen Jahren mit Valtteri Bottas droht Lewis Hamilton nun der nächste teaminterne Zoff. George Russell macht dem 38-Jährigen das Leben schwer, meldet Ansprüche an – und das zu Recht. 2022 landete er vor Hamilton, war der konstantere Fahrer und fuhr den einzigen Sieg für Mercedes ein.
2023 ist das Duell nun deutlich angespannter. In Suzuka kämpften die Mercedes-Piloten bereits heftig gegeneinander, sodass Russell am Funk fragte: „Gegen wen fahren wir hier eigentlich Rennen – gegen uns selbst oder gegen die anderen?“ In Katar rammte Hamilton seinen Teamkollegen in Kurve eins, beide rasten in Kiesbett und nur Russell kam raus. Trotz des Unfalls wurde er noch Vierter, wer weiß was ohne Team-Crash möglich gewesen wäre.
Öffentlich macht man gute Miene zum bösen Spiel. Hamilton entschuldigte sich bei Russell, nahm die Schuld auf sich. Sogar ein Video, wo Hamilton seinen jüngeren Teamkollegen umarmt, teilte Mercedes. Wie es in den Fahrern aber wirklich aussieht, zeigten sie zuletzt auf der Strecke.
Jetzt ist Toto Wolff gefordert
All das passierte ausgerechnet in Abwesenheit vom Teamchef Toto Wolff. Der Österreicher musste sich operieren lassen, bekam eine neues Kreuzband und konnte deshalb noch nicht reisen. „Toto ist zwar nicht persönlich anwesend“, so Hamilton. Aber: „Er ist am Funk, genau wie die Jungs in der Fabrik, die das ganze Wochenende für die Strategie am Funk sind“, verrät er. Und das hörte man auch, als er nach dem Crash eingriff und den diskutierende Russell genervt anwies, sein Rennen weiterzufahren.
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Es ist aber dennoch etwas ganz anderes, ob man vor Ort dabei ist oder zuhause in seinem Haus in einer eigenen Funkzentrale sitzt. Beim USA-GP (22. Oktober) wird Toto Wolff aller Voraussicht nach wieder dabei sein. Spätestens dann wird er ganz sicher das Gespräch mit Hamilton und Russell suchen. Er tut gut daran, den aufkeimenden Zoff sofort zu schlichten. Schließlich weiß er, wie schädlich sowas für ein Team sein kann.