Red Bull wackelt – Ferrari ist da. Für die Scuderia wurde der Australien-GP zum Beweis, dass man auf dem richtigen Weg ist. Auch McLaren setzte ein Ausrufezeichen. Und Mercedes? Die einstige Übermacht der Formel 1 konnte nur zuschauen.
Während Ferrari die „einmalige“ Chance eines Verstappen-Ausfalls für einen Doppelsieg nutzte, wurde das Formel-1-Rennen in Melbourne für die Silberpfeile zum nächsten Albtraum. Hinter vorgehaltener Hand fragen sich immer mehr Fans: Wie lange tut sich Teamboss Toto Wolff das noch an?
Formel 1: Wann zieht Wolff die Reißleine?
Zwei Jahre musste die Konkurrenz auf einen Ausfall von Max Verstappen warten. Als dem Dominator nach wenigen Runden die Bremse explodierte, wussten alle: Das ist unsere Chance. Genutzt wurde sie von Ferrari. Der Mythos-Rennstall feierte einen beachtlichen Doppelsieg. Nach Jahren der Krise ein Zeichen der Stärke: Kriegt Red Bull Probleme, sind wir da. Dahinter: Beide McLaren mit einer ebenfalls sehenswerten Performance.
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Nur zu gerne hätte ein solches Zeichen auch Mercedes gesetzt. Stattdessen wurde Melbourne zum nächsten Tiefpunkt des Absturzes. Über Jahre dominierten die Silberpfeile die Formel 1. Deutlicher als in Australien wurde dem deutschen Rennstall noch nie aufgezeigt, dass man von dieser Ära Lichtjahre entfernt ist. Kurz nach Verstappens Bremse platzte auch Hamiltons Motor. Mit einem spektakulären Abflug in der letzten Runde machte George Russell das Desaster perfekt.
Mercedes am Tiefpunkt
Verstappen nicht da und beide Autos fallen aus – bezeichnender hätte es für das Team mit dem Stern nicht laufen können. Ein einmal mehr bedienter Teamchef Toto Wolff rang nach dem Albtraum nach Worten. In seinem Kopf könnten sie gelautet haben: Warum bin ich nicht 2020 zurückgetreten?
Am Höhepunkt der Erfolgsgeschichte, gerade hatte man zum x-ten Mal in Folge Fahrer- und Konstrukteurstitel geholt, hatte Wolff stark über einen Rücktritt als Teamchef nachgedacht. Er entschied sich dagegen, wurde stattdessen CEO und zu einem Drittel sogar Besitzer des Rennstalls. Dadurch kommt er nun kaum aus seiner Rolle heraus. „Mein Hamsterrad dreht sich, und ich komme nicht raus“, deutete er nach dem Australien-Albtraum an, dass er mit dieser Rolle hadert.
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Die Aussicht auf den Verlust von Superstar Lewis Hamilton an Konkurrent Ferrari macht alles noch schlimmer. Inzwischen scheint trotz aller noch so tiefen Verstrickung in den Rennstall nicht mehr ausgeschlossen, dass Toto Wolff bald die Reißleine zieht und sich verabschiedet.