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Formel 1: Nachfolger von Vettel und Schumacher? Deutsches Juwel ist überzeugt – „Bin dazu in der Lage“

Bekommt die Formel 1 in Zukunft einen neuen deutschen Fahrer? Oliver Goethe ist die größte Hoffnung. Hier spricht er über seine Zukunft.

Oliver Goethe will der nächste deutsche Star in der Formel 1 werden.
© IMAGO/ZUMA Wire/Thomas Melzer/HochZwei

Sebastian Vettel: Das war seine Karriere

2022 beendete Sebastian Vettel seine Formel-1-Karriere. Wir schauen zurück auf die Erfolge des vierfachen Weltmeisters.

Die Zeiten, in denen es in der Formel 1 deutsche Fahrer zu Hauf gab, sind vorbei. Heute fährt mit Nico Hülkenberg nur ein Deutscher in der Königsklasse. Änderung ist derzeit nicht in Sicht. Zudem macht vielen Experten die Nachwuchs-Entwicklung Sorge.

Einer der wenigen deutschen Juwele ist Oliver Goethe. Er tritt seit diesem Jahr mit schwarz-rot-goldener Flagge an. Im exklusiven Interview mit DER WESTEN spricht er über seinen Traum von der Formel 1, seinen berühmten Namen und das schwere Erbe, dass er einmal antreten könnte.

Formel 1: Goethe entscheidet sich für Deutschland

DER WESTEN: Herr Goethe, Ihr Vater ist Deutscher, Ihre Mutter Dänin. Sie sind in Monaco aufgewachsen. Welches Land sehen Sie als Ihre Heimat an?

Oliver Goethe (aus dem Englischen übersetzt): Für mich ist Monaco im Moment meine Heimat, weil ich dort lebe, dort zur Schule gegangen bin, Freunde gefunden habe und die meiste Zeit dort verbringe. Aber auch Deutschland und Dänemark fühlen sich wie zu Hause an, da ich dort viel Familie habe und schon oft zu Besuch war.


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Sie lernen fleißig Deutsch. Wie geht es damit voran? Können Sie schon bald Ihre ersten Interviews auf Deutsch geben?

Es geht gut voran und ich bin sicher, dass ich irgendwann im nächsten Jahr in der Lage sein werde, einige Fragen auf Deutsch zu beantworten.

Seit diesem Jahr fahren Sie unter deutscher Flagge. Warum haben Sie sich für die deutsche Rennlizenz entschieden?

In FIA-Meisterschaften wie der F3 fährt man unter der Flagge des Landes, in dem die Rennlizenz ausgestellt ist. Früher hatte ich eine Lizenz aus Monaco, aber ich stamme nicht von dort, sondern bin ursprünglich aus Deutschland. Also beschloss ich, meine Lizenz und die Flagge dorthin zu verlegen, wo der größte Teil meiner Familie und ich eigentlich herkommen. Meine Lizenz wird jetzt vom ADAC ausgestellt, also habe ich die deutsche Flagge neben meinem Namen und die deutsche Flagge wird über meinem Kopf auf dem Podium gezeigt.

Verhandlung mit F1-Teams

Sie haben vor kurzem den F3-Test in Jerez für Campos Racing absolviert. Wie ist es gelaufen?

Die F3-Tests nach der Saison in Jerez, Barcelona und Imola verliefen hervorragend. Ich wusste bereits, dass Campos ein Spitzenteam ist, und die Tests haben das bestätigt. Ich fühle mich im Team und mit dem Auto sehr wohl.

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Was ist Ihr Plan für die kommende Saison? Werden Sie 2024 für Campos in der Formel 3 fahren oder bleiben Sie bei Trident?

Mein Plan für die nächste Saison steht noch nicht fest. Allerdings werde ich für Campos noch diesen Monat in Macau beim F3 World Cup fahren (19. November; Anm. d. Red.), und das ist eine tolle und aufregende Gelegenheit.

Verhandlung mit F1-Teams

Was ist dein Karriereplan? Gibt es einen Plan, wann Sie in die Formel 1 einsteigen wollen?

Mein Plan ist es, mich in den Einsitzern weiterzuentwickeln und die Ergebnisse zu erzielen, um in den nächsten Jahren in die Formel 1 aufzusteigen.

Ihr Trident-Kollege Gabriel Bortoleto wurde in die Akademie von McLaren aufgenommen. Stehen Sie bereits in Kontakt mit Formel-1-Teams wegen eines ähnlichen Engagements? Wurden Sie bereits kontaktiert?

Ja, ich stehe in Kontakt mit F1-Akademien, und die Chance, mit einem Formel-1-Team zu arbeiten, ist für jeden Fahrer ein Traum. Im Moment konzentriere ich mich aber darauf, die bestmögliche Arbeit zu leisten, damit sich die beste Option ergibt.

Oliver Goethe will es in die Formel 1 schaffen.
Oliver Goethe will es in die Formel 1 schaffen. Foto: IMAGO/Eibner

Deutschland sehnt sich nach einem neuen großen Rennfahrer. Die „fetten“ Jahre mit Michael Schumacher, Sebastian Vettel und Co. scheinen vorbei zu sein. Sie sind derzeit eine der wenigen deutschen Hoffnungen im Formelsport. Sind Sie sich dessen bewusst? Haben Sie das Selbstvertrauen, diese Rolle zu übernehmen?

Ich bin mir dessen bewusst und ich habe das Selbstvertrauen, diese Rolle zu übernehmen. Ich weiß, dass ich in der Lage bin, meine Leistung zu bringen. Dazu muss ich mich auf den gegenwärtigen Moment konzentrieren und darauf, wie ich die bestmögliche Version von mir selbst sein kann. Dann werde ich es Schritt für Schritt schaffen.

Formel 1: Nachfolger eines berühmten Dichters

Sie sind ein Nachfahre von Johann Wolfgang von Goethe, einem der bedeutendsten deutschen Dichter. Ihr Vater ist ein Nachfahre des Bruders des Dichters. Das ist etwas Besonderes. Spielt das in Ihrer Familie eine Rolle?

Es ist eine lustige Familiengeschichte, dass sie sich von der Literatur zu Rennautos gewandelt hat. Und es ist ein Privileg, den Familiennamen Goethe nach all der Geschichte zu vertreten.


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Haben Sie schon einmal ein Stück von Johann Wolfgang von Goethe gelesen?

Nein, das habe ich noch nicht. Aber sobald sich meine Deutschkenntnisse verbessern, kann ich einige seiner Werke als Art Herausforderung lesen. Das könnte sehr interessant sein.