Es ist wie zur Schulzeit. Ein kurzer Blick zum Nachbarn und schon hat man die langersehnte Lösung. So ist es auch in der Formel 1 oft. In diesem Jahr schauen viele Rennställe dabei genau auf Red Bull. Schließlich ist das Auto von Max Verstappen und Sergio Perez das Schnellste im ganzen Feld.
Chef-Entwickler Adrian Newey sieht kein Problem dabei, dass andere Formel-1-Teams die Ideen des Brause-Rennstalls klauen und verrät zudem, dass auch Red Bull oftmals bei der Konkurrenz kopiert hat.
Formel 1: Red Bull packt über Ideen-Klau aus
Ein Thema beherrschte in den vergangenen Tagen und Wochen in der Formel 1 die Schlagzeilen: der Unterboden des RB19 von Max Verstappen und Sergio Perez. In Monaco bekamen alle Teams die Möglichkeit, den Unterboden genauer unter die Lupe zu nehmen. Damals wurde das Auto von Perez vom Streckenkran an den Haken genommen. Ein Team profitierte am meisten davon: Mercedes hatte nämlich einen Fotografen an der Unfallstelle platziert, der Fotos vom Unterboden des Autos machte.
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Dadurch erhoffen sich die Silberpfeile eine Kopie des Unterbodens, um ihn auch am W14 zu platzieren. Das ist nur eins von vielen Beispielen in der Motorsport-Königsklasse. Ideen von der Konkurrenz zu klauen, ist ganz normal. Für Red Bull ist das kein Problem, wie Design-Experte Adrian Newey verrät.
„Es ist ein echtes Kompliment, wenn die Leute einen kopieren. Das ist Teil der Formel 1. Wir alle schauen auf die anderen. Die Wahrheit ist: Auch wir haben Dinge von anderen Teams kopiert“, sagte Newey gegenüber „Sky Italia“.
„Am Ende kopiert man etwas direkt“
Dabei gibt es zwei Möglichkeiten, zu kopieren, so Newey. Zum einen gibt es das schlichte „Abgucken“ durch TV-Bilder. Entweder man macht die Fotos selbst oder sieht die Details beim Gang durch die Startaufstellung in der Formel 1. Dabei kann es auch mal passieren, dass „Leute das Team wechseln. Das haben wir dieses Jahr gesehen“, erklärt Newey. Denn es gibt Ex-Mitarbeiter, die bei ihrem neuen Team die Ideen des ehemaligen Rennstalls weitergeben.
„Das gehört zur Formel 1, es ist ein intensiver Wettbewerb. Man kann keinen Stolz haben und muss immer bewerten, was andere Teams tun. Am Ende kopiert man etwas direkt oder man stellt sich die Frage, warum sie was getan haben, und macht deshalb etwas anders“, sagt der Brite.
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Wenn Newey gerade durch die Startaufstellung geht, schaut er sich die anderen Autos immer ganz genau an. „Meistens ist es so ein: ‚Das sieht interessant aus. Lass uns mal schauen, wie unser Auto in diesem Bereich aussieht und wir eine Idee bekommen, wie wir unser Auto weiterentwickeln können'“, so Newey.