Die Formel 1-Weltmeisterschaft steht vor einer großen Wende. Mit seinem Sieg in Brasilien hat Lewis Hamilton zur großen Aufholjagd angesetzt.
Bei Red Bull herrscht nach dem Formel 1-Rennen in Interlagos Ratlosigkeit und Verzweiflung. Die Wucht, mit der Mercedes zurückgeschlagen hat, traf Red Bull bis ins Mark.
Formel 1: Erst Mexiko-Fiesta, dann Brasilien-Blues – Red Bull bangt um WM-Titel
Vor dem Rennen in Brasilien war Max Verstappen im Red Bull klar im Vorteil. Den Mexiko-GP hatte er noch nach Belieben dominiert und seinen Vorsprung auf Hamilton noch einmal ausgebaut. Nach diesem Wochenende sieht die Welt aber schon wieder anders aus.
Hamilton tauschte ein Teil am Motor, kassierte eine Grid-Strafe, fuhr aber dafür mit deutlich mehr Power. Der Mercedes spurte, und die Konkurrenz sah nur staunend zu.
„Wir haben im Sprintrennen zum ersten Mal diese unglaubliche Power vom Hamilton-Motor gesehen und da war mir klar, es muss alles zusammenpassen, wenn wir im Rennen eine Chance haben wollen“, sagte Dr. Helmut Marko am Sonntagabend bei Sky.
Der Konkurrenz zollte er Respekt: „So einen Motor haben wir von Mercedes in den letzten Jahren nicht gesehen. Unglaublich! Es ist ihnen ein Meisterwerk gelungen, in so einer entscheidenden Phase noch so eine Rakete herbeizuzaubern.“
Wieso ist Hamilton plötzlich so schnell?
Eine Frage bleibt allerdings offen: Wie konnte Mercedes so einen Sprung machen, wenn keine Entwicklung des Motors erlaubt ist. „Wir rätseln und haben auch schon die Honda-Ingenieure zu uns berufen“, sagte Marko.
Für die ausstehenden drei Rennen graut es ihm schon. „Wenn das so weitergeht, dann schaut es für die WM nicht mehr gut aus“, wurde Marko deutlich.
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Formel 1: Horner will Protest prüfen
Teamchef Christian Horner schlug einen ähnlichen Tenor an: „Bei dieser Leistung können wir nicht mithalten, das hat man heute gesehen. Das war jetzt noch Schadensbegrenzung, aber wenn das so weitergeht, wird es schwierig.“
So ganz traut man dem Braten bei Red Bull nicht. „Wir müssen uns anschauen, woher der Speed von Mercedes auf den Geraden kommt. Das ist nicht normal. Für einen Protest ist es noch zu früh, aber wir müssen uns das ansehen“, kündigte Horner an.
Noch beträgt der Vorsprung von Verstappen auf Hamilton 14 Punkte. Es ist anzunehmen, dass die Motorleistung des Mercedes mit jedem Kilometer minimal abnimmt. Allerdings sind nur noch drei Rennen zu fahren. (fs)