Selbst wenn die Macher der beliebten Netflix-Doku „Drive to survive“ in diesem Jahr nur bei Red Bull gefilmt hätten – sie hätten vermutlich genug Material für zwei Staffeln. Beim Rennstall von Formel-1-Weltmeister Max Verstappen kracht es in diesem Jahr an allen Ecken und Enden.
Die Ermittlungen über ein mögliches Fehlverhalten von Christian Horner sind schon wieder vergessen, der interne Grabenkampf in den Hintergrund gerückt. Dann war da auf einmal die sportliche Krise in der Formel 1 – und dann kam es zum Fahrer-Rauswurf. Für genau diesen gibt es jetzt nochmal heftige Kritik.
Formel 1: Ricciardo einfach vor die Tür gesetzt
Erst waren die Racing Bulls sein letzter Rettungsanker, dann der Schleudersitz, der ihn hochkant aus der Rennserie beförderte. Mitten in der Saison musste Daniel Ricciardo seine Koffer packen, stattdessen bekam erneut Liam Lawson die Chance, sich auf einen festen Platz für das kommende Jahr zu beweisen. Während der Neuseeländer noch am Anfang seiner Karriere steht, dürfte es das für Ricciardo wohl gewesen sein.
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Dabei hatte er sich noch so große Hoffnungen gemacht, nochmal ins Hauptteam aufzusteigen und den schwachen Sergio Perez zu beerben. Stattdessen gab Red Bull ihm nach dem Formel-1-Rennen in Singapur den Laufpass.
Kritik am Fahrerumgang
Die Gerüchte schwirrten schon während des Wochenendes des Singapur-GP durch das Fahrerlager. Ein offizielles Statement oder gar eine Verabschiedung gab es nicht. Stattdessen verkündete man vor dem Rennen in Austin via Social Media, dass Lawson ab sofort im Auto sitzen werde. Ein Verhalten, das Kritik nach sich zieht.
F1-Experte und Podcast-Host Christian Hewgill kritisiert in seinem Podcast „Fast and the Curious“, dass Red Bull Ricciardo nicht mit dem Respekt und der Würde behandelt habe, die er verdient hätte. Mehr noch: Er strickt daraus ein übergeordnetes Problem.
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„Ich glaube nicht, dass Red Bull sich genug um seine Fahrer kümmert“, bemängelt Hegwill. „Ich glaube, sie sind ganz froh, wenn sie jemanden unter den Bus werfen können“, sagt er. Ein Vorwurf, der nicht neu ist, denn Red Bull geht wahrlich nicht zimperlich mit Fahrern um.
Formel 1: Auch SIE traf es schon
Insbesondere, seit Max Verstappen einen Platz bei Red Bull dauerhaft besetzt, wird daneben fröhlich gewechselt. Daniil Kvyat, Pierre Gasly oder Alexander Albon kennen das Problem. Bis heute hat es Red Bull nicht geschafft, den Vorwurf zu widerlegen, dass es letztlich nur um Verstappen geht.