Die Formel 1 hat genug von politischen Statements der Fahrer. Damit ist ab sofort Schluss. Die FIA verpasst den Piloten jetzt einen Maulkorb. Vor allem Lewis Hamilton dürfte davon nicht begeistert sein.
Neben Sebastian Vettel war der Rekordchampion derjenige, der die Formel 1 besonders häufig als Plattform nutzte, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Sein Kampf gegen Rassismus erleidet mit der neuen Regel einen herben Dämpfer.
Formel 1: FIA verbietet Fahrern den Mund
„12.2.1.n“ – der Titel der neuen Regel klingt unspektakulär. Doch für so manchen Fahrer ist es ein echter Hammer. Die FIA geht gegen politische und gesellschaftliche Botschaften der Piloten vor. Vor allem Lewis Hamilton und Sebastian Vettel hatten immer wieder ihre Reichweite für Aufrufe genutzt.
Beiden Star-Fahrern lag der Kampf gegen Rassismus und Homophobie sehr am Herzen. Vettel hatte sich zudem den Kampf gegen den Klimawandel auf die Fahne geschrieben. Beide hatte bereits Ärger mit der FIA wegen T-Shirts, die Botschaften transportierten. Vettel erhielt für ein Regenbogen-Shirt beim Ungarn-GP eine Geldstrafe, bei Hamilton waren die Untersuchungen wegen eines aufgedruckten Spruchs gegen Polizeigewalt gegen Schwarze eingestellt worden. Daraufhin wurde das Tragen solcher Kleidung auf dem Siegerpodest aber bereits untersagt.
Politische, religiöse und persönliche Äußerungen verboten
Nach Vettels Karriereende ist Hamilton nun der letzte Pilot, der sich trotz anhaltendem Ärger der Verbände und Ausrichter öffentlich deutlich positioniert. Dabei werden ihm zur neuen Saison schwere Steine in den Weg gelegt. Künftig sind solche Botschaften in der Formel 1 nämlich nur noch mit ausdrücklicher Genehmigung der FIA erlaubt.
Dem neugeschaffenen Artikel 12.2.1.n des internationalen FIA-Sportgesetzes zufolge ist es nun nämlich verboten, „politische, religiöse und persönliche Äußerungen oder Kommentare abgeben oder zeigen, die insbesondere gegen den allgemeinen Grundsatz der Neutralität verstoßen, der von der FIA im Rahmen ihrer Statuten gefördert wird“.
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Und weiter: „Es sei denn, sie wurden zuvor schriftlich von der FIA für internationale Wettbewerbe oder vom zuständigen ASN nationale Wettbewerbe in deren Zuständigkeitsbereich genehmigt.“ Lewis Hamilton dürfte diese neue Regel gar nicht gefallen.