„Irgendwann musste es ja so kommen“, sagt sich jetzt wohl so mancher Fußball-Fan. In den vergangenen Jahren sind die Preise für die TV-Übertragungen von Fußball-Wettbewerben in schwindelerregende Höhen gestiegen. Auch in diesem Jahr sollten Sky, DAZN und Co. für die kommende Bundesliga-Rechteperiode um die Wette bieten.
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Dann allerdings folgte der große Knall: Als die DFL im April das „Paket B“, welches rund 196 Live-Spiele enthält, wieder an Sky vergab, platzte DAZN der Kragen. Der Streamingdienst hatte ein höheres Angebot abgegeben – und zog vor ein Schiedsgericht.
DAZN, Sky und Co.: Bundesliga-Entscheidung verzögert
Das Unternehmen fühlte ich von der DFL schlichtweg schikaniert. Das große ausgewiesene Ziel der Liga ist es, die Erlöse in der kommenden Rechteperiode nochmals zu steigern. Und dann lässt man ein besseres Angebot für das Premium-Paket unter den Tisch fallen?
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Als Begründung hatte die Liga wohl angeführt, dass beim DAZN-Angebot eine Bankgarantie fehlte und man sich daher für Sky entschieden habe. Aus Protest zog der unterlegene Bieter vor ein Schiedsgericht – auch, weil in der Vergangenheit weniger Zahlungs-Zusagen als eine Bankgarantie ausgereicht hatten. Seitdem ruht das Ausschreibungsverfahren der DFL.
Wann ist mit einem Urteil zu rechnen?
Das verzögert den geplanten Ablauf des Prozesses massiv. Wie „DWDL“ berichtet, erwarte man derzeit Ende September eine Entscheidung des Deutschen Institut für Schiedsgerichtsbarkeit. Dem wollte DFL-Geschäftsführer Steffen Merkel am Rande des Supercups zwischen Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart nicht widersprechen. Zu dem schwelenden Streit äußerte er sich dennoch.
„Was ich sagen kann, ist, dass wir in den nächsten Wochen und Monaten sicherlich eine Lösung finden werden, und zwar in einem Zeitrahmen, der für die Vereine akzeptabel ist“, sagte Merkel zur wichtigsten Einnahme-Quelle der Bundesliga-Klubs. An eine weitere Eskalation der Lage glaubt er nicht.
„Jetzt müssen wir uns auf das konzentrieren, was wir tatsächlich tun können, vor allem auf die Schlichtungsverfahren“, heißt es weiter von Merkels Seite. Danach sei man, angesichts der Angebote für das erste Paket, zuversichtlich, dass man ein für die Vereine zufriedenstellendes Ausschreibungsergebnis erzielen könne.
DAZN, Sky und Co.: Positives Zeichen für die Bundesliga?
Im Übrigen glaubt Merkel auch nicht, dass der Streit um die Rechte das Ergebnis drücken oder ein schlechtes Licht auf die Bundesliga werfen könnte. „War es das Ziel und die Hoffnung aller, jetzt vor ein Schiedsgericht zu ziehen? Nein, sicher nicht“, sagte er.
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„Aber ich würde es umdrehen: Ist es auch ein Zeichen für die ungebrochene Popularität, dass Medienpartner und Sender schwer darum kämpfen, den Zuschlag für das Paket zu bekommen, ja sogar vor ein Schiedsgericht zu ziehen?“, fragt er. Ob Sky, DAZN und Co. das aber auch so sehen?