Verwirrung beim Biathlon-Weltcup in Canmore, Kanada. Dort, wo die deutschen Athleten diese Woche an den Start gehen, kam es zu einer ungewöhnlichen Aktion. Denn neben den Flaggen von Ländern wie Großbritannien, Frankreich oder Estland wehte auch die Flagge der DDR.
Genau, die der Deutschen Demokratischen Republik. Jenem Staat also, der eigentlich vor fast 30 Jahren aufgehört hat, zu existieren. Die Flagge wehte beim Biathlon-Weltcup sogar direkt neben der Flagge der Bundesrepublik Deutschland. Ein Hauch von Kaltem Krieg im ruhigen Kanada?
Biathlon-Weltcup: DDR-Flagge weht wieder
Viele Zuschauer glaubten an eine unangenehme Panne – doch das ist nicht so. Wie Weltcup-Sprecherin Victoria Franke gegenüber „Bild“ verkündete, wurde die Flagge dort ganz bewusst platziert. Sie sollte an die Teilnehmerländer Olympischen Spiele von 1988 in Calgary erinnern. In Canmore wurden damals auch Wettkämpfe im Rahmen der Olympischen Spiele ausgetragen – und die DDR gehörte zu den Teilnehmerländern.
Das kleine Land war sogar der zweiterfolgreichste Teilnehmer der Spieler – nach dem großen Bruder Sowjetunion. Die Bundesrepublik landete im Medaillenspiegel nur auf dem achten Platz.
Olympia 1988 war ein echter Höhepunkt für die DDR
In besonderer Erinnerung dürfte Wintersportfans in Ost und West der Sieg von Eiskunstläuferin Katarina Witt sein. Das „schönste Gesicht des Sozialismus“ holte damals seine zweite Goldmedaille nach dem Sieg bei den Olympischen Spielen in Sarajevo 1984.
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Ein weiteres Highlight war die Teilnahme der jamaikanischen Bobmannschaft, über die Disney später sogar den Film „Cool Runnings“ drehte.
Die deutschen Athleten ließen sich 2019 von der verwirrenden Flagge übrigens nicht aus der Ruhe bringen. Die deutschen Biathletinnen gewannen das Staffelrennen über 4×6 Kilometer. Es war der erste Staffelsieg des Jahres. (fel)