Mülheim. Heute um 18 Uhr zittert ganz Mülheim. NRW-Ligist VfB Speldorf hat sich für die erste Runde des DFB-Pokals qualifiziert. Und die wird von Renate Lingor am Abend ausgelost. Die Erstliga-Vereine aus dem Westen sind deutlich entspannter. Sie bekommen einen Amateurklub zugelost.
64 Mannschaften, 32 Spiele – und zwar vom 31. Juli bis zum 3. August. Für alle Teilnehmer ist das DFB-Pokal-Spiel das erste Pflichtspiel der Saison. Für den VfB Speldorf genauso wie für den FC Bayern München. Nur dürften nur die wenigsten Bayern-Fans vor der Glotze hängen, wenn um 18 Uhr in der ARD die Lose gezogen werden. Aber fast jeder Einwohner Mülheims. Denn seit den Zweitliga-Zeiten des 1. FC Mülheim in den Jahren 1974 bis 1976 hat es kein Mülheimer Fußballverein mehr geschafft, den DFB-Pokal zu erreichen. Für den VfB Speldorf ist es eine Premiere.
Deshalb feiern die Speldorfer im heimischen Stadion am Blötter Weg eine riesige Pokalparty – mit Programm für Kinder und Übertragung auf einer Leinwand. An der „Blötte“ kann das Spiel aber auf keinen Fall stattfinden. Das Stadion liegt mitten in einem Wohngebiet und fasst nur 2500 Besucher. Der VfB weicht wohl – je nach Gegner – nach Essen, Oberhausen oder Duisburg aus. In Essen schafften die „Grün-Weißen“, wie sie in Mülheim genannt werden, die Qualifikation. Sie gewannen das Niederrheinpokal-Endspiel beim Regionalligisten Rot-Weiss mit 3:2.
Die Wunschgegner der Spieler
Die Spieler und Verantwortlichen des VfB haben natürlich ihre Wunschgegner. „Ich tendiere sehr zu den Bayern. Aber auch Schalke 04 und Borussia Dortmund wären attraktive Gegner für uns. Wichtig ist, dass wir in einem guten Stadion vor toller Kulisse spielen”, sagt Abwehrspieler Christian Flöth, in Essen Torschütze zum 1:0. Wenn er die Wahl hätte, würde sich Abwehrspieler Rafael Synowiec den FC Bayern als Erstrundengegner aussuchen, obwohl er „eigentlich ein Dortmund-Fan“ ist. Den MSV Duisburg wünscht sich VfB-Trainer Dirk Wißel als Gegner, weil er eine winzige Chance sieht, den Zweitligisten aus der Nachbarstadt zu bezwingen und außerdem den MSV-Trainer Peter Neururer aus früheren Fußballzeiten bei Rot-Weiss Essen gut kennt. Wißel hofft darauf, dass der VfB nicht gegen den FSV Frankfurt, Mainz 05 oder den FC Augsburg spielen muss. Auf der persönlichen Pokal-Wunschliste des Speldorfer Managers Ingo Pickenäcker steht Bayern an Position eins. Dann folgen der FC Schalke 04 und Dortmund.
Nur eins haben die Speldorfer nicht geschafft: Bei ihrer Pokalparty gibt es keine ARD-Live-Schaltung nach Mülheim. Denn eine Mannschaft spielt noch tiefer. Die SpVgg Neckerelz kämpft in der Verbandsliga Nordbaden um Punkte.
Qualifiziert für die 1. Runde
Lostopf 1
Auswärts spielen alle 18 Erstligisten: VfL Wolfsburg, FC Bayern München, VfB Stuttgart, Hertha BSC Berlin, Hamburger SV, Borussia Dortmund, 1899 Hoffenheim, FC Schalke 04, Bayer Leverkusen, Werder Bremen, 1. FC Köln, Hannover 96, Eintracht Frankfurt, VfL Bochum, Borussia Mönchengladbach, SC Freiburg, FSV Mainz 05, 1. FC Nürnberg
Auswärts spielen 14 Zweitligisten: Energie Cottbus, Karlsruher SC, Arminia Bielefeld, Alemannia Aachen, SpVgg Greuther Fürth, MSV Duisburg, 1. FC Kaiserslautern, FC St. Pauli, Rot-Weiß Oberhausen, Rot-Weiß Ahlen, FC Augsburg, 1860 München, Hansa Rostock, TuS Koblenz
Lostopf 2
Zu Hause spielen 4 Zweitligisten: FSV Frankfurt, Union Berlin, Fortuna Düsseldorf, SC Paderborn
Zu Hause spielen 9 Drittligisten: VfL Osnabrück, FC Ingolstadt, SV Wehen Wiesbaden, Eintracht Braunschweig, Wacker Burghausen, Dynamo Dresden, Rot-Weiß Erfurt, FC Ingolstadt, Kickers Offenbach, VfL Osnabrück, SpVgg Unterhaching
Zu Hause spielen 12 Viertligisten (Regionalliga): SV Babelsberg, TB Berlin, SV Elversberg, SG Sonnenhof Großaspach, Sportfreunde Lotte, VfB Lübeck, 1. FC Magdeburg, Preußen Münster, Eintracht Trier, FC Oberneuland, SpVgg Weiden, Wormatia Worms
Zu Hause spielen 6 Fünftligisten (Oberliga): VfB Speldorf, Germania Dattenfeld, Kickers Emden, Concordia Hamburg, Torgelower SV Greif, FC Villingen
Zu Hause spielt 1 Sechstligist (Verbandsliga): SpVgg Neckarelz