War das spannend. Monica Puig gegen Angelique Kerber. Tennis-Finale um olympisches Gold. Der erste Satz geht knapp an die unglaublich spielende Frau aus Puerto Rico. Im zweiten Durchgang kämpfen beide Frauen mit allem, was sie haben. Talent, Technik, Herz. Freud und Leid trennen nur ein Aufschlag, ein Schritt, ein Zentimeter.
Ich sitze vor dem Fernseher und drehe durch. Mein Herz rast, unruhig wippt mein Bein. Ich bin gefangen. Es fehlen nur noch Schweißausbrüche.
Wieder punktet Puig. Die Zuschauer grölen. „Monica! Monica!“ Dazwischen vereinzelte „Angie“-Rufe. Was für eine Stimmung. Die Gesichter der Spielerinnen: Pure Emotion, Wille, Kampfgeist. Was braucht ein Sportereignis mehr?
Einen Kommentator vielleicht.
Der heißt Aris Donzelli und schweigt. Sein Kollege Tom Bartels ist mit einer ähnlichen Aktion unvergessen geblieben. 2012, Fußball-EM. 4:0 führt Spanien gegen Irland, als in der 85. Minuten 20 000 irische Fans „Fields of Athenry“ anstimmen. Gänsehaut im Stadion. Bartels hört auf zu reden und beschert den TV-Zuschauern einen der emotionalsten Momente der EM.
Macht Donzelli jetzt den Bartels? Nicht ganz. Das ZDF informiert: „Tonausfall. Wir bitten um Entschuldigung.“