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Bochum hilft Bürgern mit geringem Einkommen – Emotionen kochen über! „Warum noch arbeiten?“

Die Stadt Bochum will den Umfang des „Bochum-Pass“ erweitern, damit sogar kostenlose Leistungen ermöglichen. Das sorgt bei vielen für Wut.

Bochum
u00a9 imago/photothek

Das ist das neue Bürgergeld

Nach der Einigung im Vermittlungsausschuss haben Bundestag und Bundesrat die Einführung des Bürgergelds beschlossen. Damit kann die neue Grundsicherung für Langzeitarbeitslose wie geplant zum 1. Januar in Kraft treten.

Riesen-Zoff um Hilfen der Stadt Bochum! Den „Bochum-Pass“ gibt es schon seit Jahren für Bürger der Stadt. Die Idee dahinter klingt zunächst solidarisch, denn alle Bürger mit geringem Einkommen oder Leistungsbezieher (u.a. von Bürgergeld, Sozialhilfe, Altersgrundsicherung, Asylbewerber) erhalten Vergünstigungen und Ermäßigungen für öffentliche und kulturelle Einrichtungen im Stadtgebiet.

Jetzt hat das Social-Media-Team der Stadt auf Facebook verkündet, dass der „Bochum-Pass“ postalisch und automatisch an jeden Anspruchsberechtigten verschickt wird. Zudem erhalte man jetzt nicht mehr nur ermäßigten, sondern zwischen dem 1. Juli und 31. Dezember 2023 kostenlosen Eintritt für den Tierpark, den Schwimmbädern, dem Planetarium und der Familienbildungsstätte. Und das sorgt für kochende Emotionen!

Bochum hilft Bürgern mit geringem Einkommen – dann kochen Emotionen über

Denn längst nicht alle Bochumer sind mit diesem Konzept einverstanden. Allen voran Menschen, die über der Einkommensgrenze liegen und trotzdem jeden Euro zweimal umdrehen müssen, sind sauer. So schreibt eine Frau unter dem Facebook-Beitrag der Stadt: „Also muss ich meinen Kids erklären, dass wir uns diese Sachen (besonders Schwimmen im Sommer) nicht leisten können oder nur 1-2 Mal, weil wir nicht so viel verdienen und Kita usw. auch noch zahlen müssen. Während die anderen alles umsonst besuchen gehen können. Bombe! Wozu noch arbeiten gehen?“

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Ein Mann pflichtet ihr bei, argumentiert ähnlich: „Und normale Familien mit geregeltem Einkommen werden wieder systematisch benachteiligt, indem sie zum Beispiel durch den Kauf der Tickets zum Normalpreis die Ermäßigungen quersubventionieren. Die Normalbürger müssen den Kindern dann mitteilen, dass es entweder einen Eisbecher oder den Eintritt in den Tierpark gibt. Mal abgesehen von der Alltagsdiskriminierung bei Kita-Beiträgen, OGS-Kosten, Schulmaterialien, Ausflügen an Schule und Kindergarten und der Anschaffung von Tablets für die weiterführenden Schulen. Kurzum: Warum noch arbeiten gehen?“ RUMMS!

„Warum noch arbeiten gehen?“

Eine andere Bochumerin versucht zu beruhigen, schreibt: „Es geht hier nicht nur um Bürgergeld-Empfänger, sondern auch um arbeitende Menschen mit geringem Einkommen. Es ist doch schön, wenn man gut verdient und keine Hilfen braucht. Finde ich zumindest. Man muss auch gönnen können, besonders für die Kinder. Neid ist da nicht angebracht.“


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Und auch eine andere Frau versucht das Positive herauszustellen, kommentiert: „Sehr schön, dass Kindern aus ärmeren Familien durch den Pass beispielsweise Schwimmbad-Besuche ermöglicht werden. So ist auch diesen Kindern etwas mehr Teilhabe möglich.“ Bleibt abzuwarten, wie der Bochum-Pass letztlich wirklich in Anspruch genommen wird. Auf dass sich die Gemüter schnell wieder beruhigen…