Israel steht unter Beschuss. Nach dem Angriff aus dem Iran in der Nacht zum Sonntag (14. April) schaut die ganze Welt auf die Lage im Nahen Osten (alle Entwicklungen dazu hier im Newsblog >>>). Wie reagiert die israelische Regierung auf die Raketen des Mullah-Regimes? Eskaliert die Lage jetzt immer weiter?
Mohammad Tarighat Monfared hat am Sonntag gleich zum Hörer gegriffen. Der iranische Gastronom aus Bochum wollte sich nach Freunden und Familie in der Heimat erkundigen. Im Gespräch mit DER WESTEN bricht der Betreiber des „Café Safran“ in Bochum in Tränen aus.
Bochum: Iranischer Gastronom – „Habe es befürchtet“
Die Entwicklungen der letzten Wochen im Nahen Osten haben Mohammad Tarighat Monfared sehr beunruhigt. Nach dem Luftangriff auf die iranische Botschaft Anfang April in Damaskus, der Israel zugeschrieben wird, hat das Mullah-Regime mit Vergeltung gedroht. Rund zwei Wochen später ließ der Iran nun Taten folgen. „Ich habe es befürchtet“, sagt der Betreiber des wohl kleinsten Restaurants in Bochum (mehr hier >>>).
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Bei Mohammad Tarighat Monfared kommen nach dem iranischen Angriff Erinnerungen hoch. Erinnerungen an seine eigene Zeit, als er vor Jahrzehnten selbst seinen Pflichtdienst an der Front im Golfkrieg verrichten musste. Voller Sorge vor einem neuen Krieg im Iran griff der Wahlbochumer am Sonntag (14. April) zum Hörer.
„Schande für die Menschheit!“
Sein Freund, mit dem er seinerzeit gemeinsam dienen musste, berichtet, dass er die ganze Nacht nicht schlafen konnte. Zu sehr hätte ihn der Angriff auf Israel und die möglichen Konsequenzen eines Gegenschlags aufgewühlt. „Alles wiederholt sich“, sagt Mohammad Tarighat Monfared beim Gedanken an die Spirale der Gewalt im Nahen Osten zerknirscht. Dass es nun wieder so weit gekommen ist, sei eine „Schande für die Menschheit“.
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Ein Großteil der Bevölkerung im Iran wolle seiner Einschätzung nach keinen Krieg, stehe auch nicht hinter dem Mullah-Regime. „Es sollte kein einziger Tropfen Blut fließen“, wünscht sich Mohammad Tarighat Monfared und ergänzt: „Weder im Iran noch in Israel.“ Unter einem Krieg leide am Ende immer überwiegend das einfache Volk, „nicht die Reichen oder die Politiker“, so der Restaurant-Besitzer, der plötzlich unter Tränen innehalten muss: „Das ist scheiße“, spricht der Iraner Klartext.
Ihn selbst begleiten traumatische Kriegserfahrungen bis heute. Die massive Gewalt einschlagender Raketen, die Angst getroffen zu werden. „Im Fernsehen sieht man nur die Bilder. Ich weiß, wie es sich anfühlt.“ Mohammad Tarighat Monfared hofft nun, dass die Lage nicht weiter eskaliert – und beide Seiten am Ende diplomatische Lösungen finden.