Was ist bloß an unseren Schulen los? In Bochum, aber auch in ganz NRW? Erst vor wenigen Wochen berichtete eine verzweifelte Lehrerin über zunehmende Gewalt an den Schulen, an einer Schule wurden Kinder sogar erpresst und ausgeraubt. Doch nicht nur Gewalt ist eine riesige Baustelle, mit der sich NRW-Bildungsministerin Dorothee Feller (57, CDU) auseinandersetzen muss.
Ein weiteres ernstes Problem tut sich auf. Jetzt schlagen sogar Schüler aus Bochum Alarm, denn sie wissen natürlich: Ohne Lehrer gerät auch ihre Schullaufbahn ins Stocken. Wichtige Prüfungen könnten mangels Unterricht versemmelt werden. Und es ist 5 vor 12, wie jetzt die Schülervertretung in Bochum klarmacht!
Bochum: Schüler schlagen wegen Lehrer-Kündigungen Alarm
In einem alarmierenden Brief, der DER WESTEN vorliegt, schreibt der Vorstand der „Bezirksschülervertretung Bochum“ (BSV): „Lehrer könnte ein so erfüllender Beruf sein! Kinder und Jugendliche bestmöglich auf ihr Leben vorzubereiten, das ist der Anspruch vieler Lehrkräfte. Doch der Lehrkräftemangel und überfüllte Klassen machen eine individuelle Förderung weitgehend unmöglich!“
Die Folge: Immer mehr Lehrer würden ihren Beruf aufgeben, allein 2023 seien das ganze 930 Lehrkräfte in NRW gewesen. Im Brief heißt es weiter: „Das sind dreimal mehr Kündigungen als noch vor zehn Jahren – eine bedrohliche Entwicklung!“
Lukas Horstmann-Hartung von der BSV sagt dazu: „Uns Schülern fällt das schon auf. Immer öfter fallen ganze Schultage aus, weil Lehrer krank sind und es keine Vertretung gibt.“
„Ganze Schultage fallen aus“
BSV-Vorstand Nisa Kocak ergänzt gegenüber DER WESTEN: „Der Zustand an den Schulen belastet die mentale Gesundheit von Schülern und Lehrern. Zu große Klassen verhindern Inklusion sowie eine individuelle Förderung, sind ein ständiger Stressfaktor. Der Stress führt zu einem hohen Krankenstand und der wiederum zu noch mehr Belastung für die Lehrer – es ist ein Teufelskreis!“
Mehr News:
Die Schüler fordern eine Personaloffensive für Lehrer und kleinere Klassen, um die Pädagogen im Alltag zu entlasten. In Bochum wollen sie dafür am 13. März am Hauptbahnhof demonstrieren. Bleibt zu hoffen, dass das auch bei Ministerin Feller in Düsseldorf ankommt.