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Wirbel um Aushänge an Bochumer Kneipe – hat die Stadt sie plötzlich dicht gemacht?

Seit Monaten schwebt ein Nazi-Skandal über der Bochumer Kneipe „Linie 5“. Hat sich die Stadt nun eingeschaltet? DER WESTEN hat nachgefragt.

Bochumer Kneipe "Linie 5"
© IMAGO/Funke Foto Services

Perle im Westen: Das ist die Stadt Bochum

Wir stellen Dir in diesem Video Bochum, die sechstgrößte Stadt NRWs, vor.

In Bochum lassen die Diskussionen um eine Kneipe nicht nach. Die Pächterinnen der „Linie 5“ werden seit Monaten beschuldigt, dass sie Menschen aus der rechten Szene bei sich bewirten würden. Ende Juni 2024 soll eine bekannte Nazi-Band in dem Lokal an der Ecke Universitätsstraße/Oskar-Hoffmann-Straße ein Konzert veranstaltet haben – die Polizei musste sogar anrücken.

Seitdem ist die Kneipe im Visier von Aktivisten der Antifa und der Nachbarschaftsinitiative „Klare Linie gegen Rechts“. Es kommt immer wieder zu Sachbeschädigungen. Die Pächterinnen haben via Social Media mehrmals beteuert, dass sie sich von „Diskriminierung, Rassismus und Extremismus distanzieren“ würden. Doch der Ärger lässt nicht nach – nun soll sogar die Stadt eingegriffen haben.

Bochum: „Linie 5“ früher dicht als angekündigt?

Mit Protestaktionen, Vandalismus und Parolen haben linke Aktivisten alles versucht, um das Aus der „Linie 5“ herbeizuführen. Lange Zeit haben sich die beiden Pächterinnen kämpferisch gegeben, doch im Oktober haben sie aufgegeben und endgültig die Reißleine gezogen. Auf Facebook verkündeten die Wirtinnen, dass sie den Pachtvertrag 2025 nicht verlängern würden – Ende des Jahres ist also Schluss.

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Doch am Donnerstag (19. Dezember) sorgte ein Aushang an der Außenwand der Kneipe für Aufregung. „Wegen Nazikonzerts bis auf Weiteres geschlossen“, war zu lesen. Angeblich verfasst und durchgesetzt von der Stadt Bochum. „Wir haben eine Zusendung erhalten. Die rechte Kneipe Linie 5 ist dicht! Nach anhaltendem Druck hat die Stadt scheinbar reagiert“, feierte die Antifa Linke Bochum den Aushang auch auf Instagram. Und kündigte gleichzeitig eine Party an eben jener Wirkungsstätte für den darauffolgenden Tag an.


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Demnach sei die Kneipe am Freitag (20. Dezember) nämlich geschlossen, doch das dementierten die Pächterinnen deutlich. „Jeder kann sich denken, dass sich die Mitarbeiter der Stadt Bochum nicht feige, in der Nacht an fremden Eigentum vergreifen“, so die Aussage. Und weiter: „Selbstverständlich haben wir morgen wie gewohnt geöffnet und freuen uns auf eine fette Party mit euch.“

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DER WESTEN wollte es genau wissen, und hat bei der Stadt Bochum nachgefragt. Gegenüber unserer Redaktion bestätigte ein Sprecher: „In der Tat ist dies keine offizielle Mitteilung der Stadt Bochum.“ Damit bleibt es dabei und die „Linie 5“ hat noch bis zum Jahresende in gewohnter Besetzung geöffnet.