Seit Jahren ist der Wohnungsmarkt in ganz Deutschland knapper denn je. Sollte man das Glück haben, eine der wenigen freien Mietwohnungen zu ergattern, muss man dafür meist tief in die Tasche greifen. Wird sich die Situation in den kommenden Monaten und Jahren etwa noch weiter anspannen?
Aktuell soll es an sage und schreibe 700.000 Wohnungen im Land fehlen. Doch die werden so schnell auch nicht nachkommen – sogar Unternehmen wie Bau-Riese Vonovia werden keine neuen Projekte starten. Warum? Die Mieten würden schlichtweg durch die Decke schießen!
Nicht nur in Bochum: Mietpreise schießen durch die Decke
Objekte, die vor wenigen Jahren noch für zwölf Euro Kaltmiete pro Quadratmeter angeboten wurden, müssten mittlerweile in Richtung der 20-Euro-Marke gehen – so lautet zumindest die Prognose des Vonovia-Immobilienkonzerns in Bochum. „Das ist aber völlig unrealistisch. Diese Mieten kann man vielleicht im Stadtzentrum von München oder Frankfurt verlangen, aber nicht in einer normalen Großstadt“, stellte Vonovia-Vorstand Daniel Riedl in einem Interview gegenüber der „WAZ“ klar.
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Für einige Mieter eine unvorstellbare Summe. Doch auch den Bauträgern selbst fehle es momentan an den stabilen Rahmenbedingungen. Mittlerweile sei auch die bewährte Förderung für energieeffizientes Bauen gestrichen worden. Unter diesen Umständen muss auch Vonovia umplanen: „Wir hätten in diesem Jahr schon eine signifikante Zahl von Baustarts zum Beispiel in Berlin oder Dresden gehabt und haben sie nach hinten verschoben.“
Vonovia-Vorstand hofft auf Hilfe vom Staat
Damit rückt das Neubauziel der Bundesregierung nicht nur in Bochum in weite Ferne. Die gewünschten 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr werde es schlichtweg so nicht geben. Vonovia-Vorstand Riedl hat nur noch eine Hoffnung: Serielles Bauen mithilfe von Fertigbauteilen. Diese seien zwar schneller zu montieren – viele Firmen dafür gebe es allerdings noch nicht, weshalb die Preise leider erneut hoch sind. Ein Eingriff des Staates in Sachen Förderung sei also unumgänglich. Wie das aussehen könnte, kann hier im ausführlichen Gespräch mit der „WAZ“ nachgelesen werden.