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Doppelmord von Herne: Marcel Heße zu lebenslanger Haft verurteilt – Das sind die Details

Doppelmord von Herne: Marcel Heße zu lebenslanger Haft verurteilt – Das sind die Details

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Marcel Heße zu lebenslanger Haft verurteilt

Doppelmord von Herne: Marcel Heße zu lebenslanger Haft verurteilt - Das sind die Details

Marcel Heße zu lebenslanger Haft verurteilt

Die Große Strafkammer am Landgericht Bochum hat den Doppelmörder Marcel Heße wegen „besonderer Schwere der Schuld“ zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt.

Bochum. 

Die Große Strafkammer am Landgericht Bochum hat den Doppelmörder Marcel Heße wegen „besonderer Schwere der Schuld“ zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe nach Erwachsenenstrafrecht verurteilt.

Im Einzelnen verurteilte das Gericht Heße für den Mord an Jaden (9) und Christopher W. (22) zu jeweils lebenslanger Haft. Für die anschließende schwere Brandstiftung in Christopher W.s Wohnung hat das Gericht zusätzlich eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren und sechs Monaten verhängt – letzlich läuft es auf eine lebenslange Gesamtstrafe hinaus.

„Heße ist nicht als Jugendlicher zu behandeln“

Der Vorsitzende Richter Stefan Culemann begründet das Urteil des Gerichts damit, dass bei den äußerst brutalen Taten Heßes von einer Jugendverfehlung keine Rede sein könne.

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„Anders als von der Verteidigung gesagt, ist das psychologische Gutachten keine Kaffeesatzleserei“, stimmt er der Psychologin Sabine Nowara und der Psychiaterin Astrid Rudel zu, die Marcel Heße eine dissoziale Persönlichkeitsstörung attestiert und ihn als voll schuldfähig eingestuft hatten.

„Heße ist nicht als Jugendlicher zu behandeln“, so Richter Culemann.

Sicherungsverwahrung vorbehalten

Eine anschließende Sicherungsverwahrung ist vorbehalten. Culemann: „Wir glauben nicht an eine Nachheilung, deshalb sehen wir von einer zeitlich begrenzten Strafe ab. Wir halten ihn weiterhin für gefährlich.“

Als das Gericht das Urteil verkündet, verzieht Marcel Heße keine Miene.

Heße hat im März 2017 zuerst den neun Jahre alten Jaden und einen Tag später seinen 22 Jahre alten Freund Christopher W. brutal getötet. Davon ist das Gericht überzeugt.

Marcel Heße schickte Bilder des Opfers per Whatsapp

Demnach lockte Marcel Heße am 6. März den Nachbarsjungen Jaden unter einem Vorwand in die Wohnung seiner Mutter: Im Keller solle er kurz eine Leiter halten. Dann zückte Heße ein Messer und stach 58 Mal auf das Kind ein. Später schickte er Bilder des Opfers per Whatsapp an einen Bekannten.

Nach der Tat versteckte Heße sich zunächst in einem Waldstück und suchte dann Unterschlupf bei seinem Freund Christopher W.. Als Christopher am nächsten Tag aus den Medien erfuhr, dass nach Marcel Heße gefahndet wird und er seinen Bekannten darauf ansprach, zog dieser erneut sein Messer, stach insgesamt 62 Mal auf Christopher ein und strangulierte ihn mit einem Judogürtel.

Taten sorgten in ganz Deutschland für Entsetzen

In ganz Deutschland hatten die Taten für Entsetzen gesorgt. Tagelang hatte der Doppelmörder Herne und die gesamte Region in Angst und Schrecken versetzt. Im Internet hatte er sich seiner Taten gerühmt und weitere Gewalttaten angekündigt.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, da Heße noch die Möglichkeit hat, in Revision zu gehen. Das wird er nach dem derzeitigen Stand aber nicht wohl nicht tun, wie sein Verteidiger Michael Emde nach dem Urteil erklärte.

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