Viele Menschen ekeln sich vor ihnen und wechseln sogar die Straßenseite, wenn sie ihnen über den Weg laufen: Ratten sehen zwar ganz niedlich aus, doch häufig bringt man die kleinen Nager mit Müll und Verunreinigung in Verbindung. Deswegen kämpfen unter anderem die Städte Essen und Bochum aktiv gegen eine Vermehrung an. Doch könnte jetzt eine Plage drohen?
Zahlreiche Verbände und Unternehmen schlagen Alarm! In einem Brandbrief, welcher unter anderem vom Industrieverband Agrar, dem Deutschen Schädlingsbekämpfer Verband und dem Zentralverband Gartenbau unterschrieben wurde, warnen die beteiligten Akteure vor einem Rattengift-Verbot. Sie fürchten als Folge eine rasante Ausbreitung der Nagetiere – droht dieses Szenario etwa auch im Ruhrgebiet, zum Beispiel in Essen und Bochum?
Essen & Bochum: So äußern sich die Städte zu dem drohenden Verbot
Anlass des Brandbriefes ist ein geplantes Verbot von Ratten-Fraßködern für Privatanwender. Das Verbot von Rodentiziden hätte weitreichende Konsequenzen für die Befallsituation in Städten und Gemeinden, sind sich die Unterzeichner des Briefes sicher. DER WESTEN hat bei den Städten Essen und Bochum nachgehorcht, ob sie dieselbe Befürchtung haben.
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„Wir schließen eine Rattenplage in unserer Stadt aus, da wir in den letzten Jahren durch die Einrichtung einer zentralen Stelle zur Ratten- und Schadnagerbekämpfung Maßnahmen auf den Weg gebracht und umgesetzt haben, die die Population von Ratten und anderen Schadnagern auf Bochumer Stadtgebiet effektiv durch umweltfreundlichere und auch präventive Maßnahmen eingedämmt haben“, heißt es von der Stadt Bochum.
Bochum verzeichnet weniger Ratten
Insgesamt habe sich die Population von Ratten und anderen Schadnagern auf Bochumer Stadtgebiet verringert. Unter anderem richtete die Stadt Bochum eine zentrale Stelle zur Ratten- und Schadnagerbekämpfung ein.
Die Stadt Essen äußerte sich gegenüber DER WESTEN so: „Grundsätzlich ist es so, dass Grundstückseigentümer oder die sonstigen Grundstücksberechtigten eigenverantwortlich zur Durchführung von Rattenbekämpfungsmaßnahmen verpflichtet sind. […] Die Stadt Essen kann im Hinblick auf einen Rattenbefall nur dann tätig werden, wenn dieser auf einer städtischen Fläche ist und entsprechend gemeldet wurde. Bei privaten Flächen kann und darf die Stadt Essen im Hinblick auf die Bekämpfung von Ratten nicht eingreifen […].“
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Das können Essener bei Sichtung von Ratten tun
Sollten Bürger in Essen einen Rattenbefall auf städtischen Grundstücken (Gehwege, Straßen, Straßenbegleitgrün, Spielplätze, öffentliche Grünflächen) feststellen, können sie den Rattenbefall unter anderem über die Mängelmelder-App oder per Mail an das Ordnungsamt der Stadt Essen melden. Je nach betroffenem Grundstück werde dann direkt die zuständige Stelle informiert.