Herne.
Das Röhren von hunderten Motorrädern dröhnte am Donnerstagmorgen durch Herne. Auf den Maschinen: dunkel gekleidete Rocker aus ganz Deutschland, Dänemark und den Niederlanden.
Die Rocker waren zur Beerdigung des kleinen Jaden gekommen. Der Neunjährige wurde letzte Woche brutal ermordet.
Jadens Stiefvater ist Mitglied der Bandidos.
Nicht nur Bandidos waren da – selbst Mitglieder von eigentlich verfeindeten Organisationen wie den Hells Angels, darunter der mächtige Hells-Angels-Boss Frank Hanebuth aus Hannover.
Gegen Hanebuth wird aktuell auf Mallorca ermittelt.
Was sagen die Bandidos selbst? „Wir geben das letzte Geleit für einen kleinen Jungen“, sagt Bandidos-Sprecher Michael M. vor Ort.
Die Beerdigung war sehr emotional – viele Rocker verließen den Friedhof mit Tränen in den Augen.
Keine Kutten
Die Rocker trugen keine Kutten – denn das ist seit heute in Deutschland verboten. Viele trugen aber Lederwesten und -jacken mit Schriftzügen wie „Prospect“ oder „Bandidos“. Das bewege sich im Rahmen des Erlaubten, sagt die Polizei, die ebenfalls mit Kräften vor Ort war.
Welche Symbole sind verboten?
Mitglieder von Rockergruppen wie die „Hells Angels“ oder „Bandidos“ dürfen seit Donnerstag keinerlei Abzeichen wie Logos ihrer Gruppierungen mehr auf ihren symbolträchtigen Kutten tragen. Auch Symbole an Gebäuden sind von dem Verbot erfasst.
Das Abzeichenverbot gilt unabhängig davon, welcher Ortszusatz unter dem jeweiligen Vereinssymbol stehe. „Wer sich dem Verbot widersetzt, dem wird die Kutte abgenommen und es wird Strafanzeige gestellt“, sagte NRW-Innenminister Jäger.
Landesweit sind nach Angaben des NRW-Innenministeriums 48 Chapter oder Charter der verbotenen Rockergruppierungen „Hells Angels MC“, “Red Devils MC“, „Bandidos MC“, „Chicanos MC“, „Diablos MC“, „Mongols MC“, „Gremium MC“ und „X-Team“ betroffen.
Anmerkung der Redaktion: Wir berichten nicht über die Beerdigung selbst, weil wir Jadens Familie nicht stören wollten.
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