Gil Ofarim steht wieder auf der Bühne. Der Sänger hatte sich in den letzten zwei Jahren nach seinem Verleumdungs-Skandal aus der Öffentlichkeit gezogen. Mit einem Auftritt in der Bochumer Matrix läutere er nun sein Comeback ein.
Im Oktober 2021 beschuldigte Ofarim einen Hotelangestellten des Antisemitismus: Der Mitarbeiter habe den jüdischen Sänger wegen seiner Davidstern-Kette beleidigt und ihm kein Zimmer geben wollen. Nachdem der Mitarbeiter die Anschuldigungen vehement bestritt und juristisch gegen sie vorging, gestand Ofarim, gelogen zu haben – erst zwei Jahre nach den Vorwürfen! Seitdem hatte der Sänger sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Doch damit ist jetzt anscheinend Schluss, denn am Donnerstag (17. April) trat Ofarim in der Matrix in Bochum auf.
Bochum: Gil Ofarim steht wieder auf der Bühne
Schon vor dem Auftritt in Bochum regnete es heftig Kritik: Als der Sänger das Konzert auf Instagram ankündigte, sammelten sich zahlreiche Hass-Nachrichten unter dem Beitrag. „Frage mich, wie du da auf der Bühne stehen willst, so ganz ohne Rückgrat“, hieß es beispielsweise. Schließlich meldete sich auch der Veranstalter zu Wort und nahm Ofarim in Schutz (>>DER WESTEN berichtete).
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Trotz der Gegenstimmen fand das Konzert in Bochum statt. Schon zwei Stunden zuvor fuhren die Polizeiwagen an der Eventlocation vorbei. Beamte patrouillierten, alles blieb friedlich. „Bild“ berichtet von Ofarims Auftritt: Der Sänger präsentierte sich „als tragischer Held seiner eigenen Geschichte“. „Man will nur aus diesem Albtraum aufwachen“, soll Ofarim vor den rund 200 Fans in der Matrix geklagt haben.
„Dann geht der ganze Scheiß von vorn los“
Zwischen den Liedern sprach Ofarim über die letzten Jahre: „Wenn ich das schreibe, was ich sagen will, das, was ich auf dem Herzen habe, dann geht der ganze Scheiß von vorn los“. Zweieinhalb Stunden lang feierten die Fans den Sänger, die Stimmung war ausgelassen. Ofarim wolle „auch in schwierigen Zeiten Spaß haben“.
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Ofarim wolle „wieder aufstehen“. Über den Hotelmitarbeiter, den er des Antisemitismus beschuldigte, verlor der Sänger auf der Bochumer Bühne kein Wort. „Man kann Sachen, die geschehen sind, nicht verändern“, stellte er fest.