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Hund in Bochum: SIE begleiten dich und deinen geliebten Vierbeiner auf dem letzten Weg

Hund in Bochum: SIE begleiten dich und deinen geliebten Vierbeiner auf dem letzten Weg

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Sie helfen dir, wenn dein Hund gestorben ist. Zwei Mitarbeiter der Tierbestattung in Bochum. Foto: Marie Bonnet/DER WESTEN

Bochum. 

Wer bereits einmal seinen geliebten Hund verloren hat, der weiß, wie schmerzhaft dieser Verlust sein kann. Für viele ist der eigene Vierbeiner oft auch Teil der Familie – egal ob groß oder klein. Und wie ein Familienmitglied verdient es auch ein Hund, würdevoll die letzte Ruhe zu finden.

Diese Aufgabe übernimmt unter anderem in Bochum die „Rosengarten“-Tierbestattung. Wer seinem Hund die letzte Ehre erweisen möchte, kann das hier tun. Im Gespräch mit DER WESTEN erzählt Sonja Hesselmann, Gebietsleiterin der Filiale, von ihren Erfahrungen und den traurigsten Momenten, die sie in den letzten zehn Jahren auch hier in Bochum erlebt hat.

Hund in Bochum: Tierbestatterin berät trauernde Halter – „Es ist nicht nur ein Job“

Seit fast elf Jahren ist Sonja Hesselmann bereits bei der „Rosengarten“-Tierbestattung tätig, seit über zwei Jahren auch als Gebietsleiterin der Niederlassungen in Bochum, Dinslaken und Remscheid. „Es ist nicht einfach nur ein Job, es ist eine Aufgabe, mit der man lebt“, resümiert sie nach ihrer langjährigen Erfahrung. „Es ist ein Teil des Lebens.“

Zu ihr kommen alle möglichen Menschen: der Arzt, die Familie, auch Leute mit wenig Geld – eben „die gesamte Bandbreite“. Viele hätten nur noch ihr Tier, das ihnen sehr wichtig ist. Und wenn das stirbt, dann schmerzt es besonders. „In den letzten 60, 70 Jahren hat sich der Stellenwert des Tieres komplett geändert“, weiß Sonja. Oft ist der Hund bereits ein Ersatz für einen Partner oder für Kinder.

Doch was tun, wenn das Tier gestorben ist? Schließlich hat nicht jeder einen Garten, indem er den geliebten Hund begraben kann. „Da kommen wir aktiv ins Spiel“, erzählt Sonja. Zu ihr kommen Menschen, die ihre Tiere nicht einfach „entsorgen“ wollen. Egal ob Hund, Katze, Kaninchen, Wellensittich oder auch Pferd, wer sein geliebtes Tier verloren hat, kann sich an den Rosengarten wenden und sein Tier bestatten lassen.

In einem Körbchen oder einer Trage – je nach Größe des Tieres – holen die Mitarbeiter dann den Verstorbenen ab. Sonja ist besonders wichtig, die Tiere „pietätvoll“ zu behandeln, sie zu zu decken und vorsichtig zu transportieren. „Das ist meist das letzte, was die Halter von ihrem Tier noch sehen.“

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Der Haushund als Begleiter des Menschen:

  • Domestizierung fand vor etwa 15.000 bis 100.000 Jahren statt
  • die wilde Stammform ist der Wolf
  • weltweit gibt es etwa 500 Millionen Haushunde
  • allein in Deutschland leben 9 Millionen als Haustiere

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„Wir können niemandem die Trauer nehmen“, sagt Sonja ganz klar. Aber „wir versuchen den Leuten die Angst zu nehmen“. Kommt bei ihr ein Anruf rein, dann versucht sie vorsichtig herauszufinden, was der Tierhalter möchte. Denn auf die persönlichen Wünsche wird hier – so weit, wie eben möglich – eingegangen. Die Tierhalter können aus verschiedenen Optionen wählen.

Hund in Bochum: DAS kannst du tun, wenn dein geliebter Vierbeiner stirbt

In jedem Fall gibt es nur die Möglichkeit, das Tier einäschern zu lassen, denn der „Rosengarten“ ist ein reines Tierkrematorium. Aber wer möchte, kann die Asche seines geliebten Vierbeiners auch in einer Urne bestatten lassen oder mit nach Hause nehmen, was bei der Humanbestattung nicht möglich ist.

Für viele sei das besonders wichtig, da sie Schwierigkeiten hätten, ihr Tier loszulassen – das bemerkt Sonja immer wieder. „Die Gewissheit, sie sind verstorben, das ist ganz furchtbar, aber sie kommen wieder nach Hause, hilft über die Trauer hinweg.“

Es gibt auch die Möglichkeit, das eigene Tier mit anderen gemeinschaftlich oder auch anonym kremieren zu lassen. Dann wird seine Asche mit der der anderen Tiere im und um den Rosengarten in Badbergen ausgestreut.

„Jedes Tier ist am liebsten in der freien Natur unterwegs“, sagt Sonja. So wird das Tier dann auch der Natur zurückgegeben. Wer bei der Einäscherung dabei sein möchte, kann das auch gerne tun, muss dafür allerdings auch nach Badbergen kommen. Das ist schon weit zu fahren, weiß Sonja, aber „der Tag ist dann sowieso im Eimer“. „Das ist schon ein wichtiger, aber auch sehr herzzerreißender Moment“, kann sie aus eigener Erfahrung berichten.

Vor allem bei plötzlichen Todesfällen wollen die Tierhalter meist persönlich Abschied nehmen. Doch wenn das Tier schlimm verletzt ist, dann nimmt das Tierkrematorium davon auch Abstand, die Besitzer bei der Feuerbestattung zusehen zu lassen. „Weil da auch wir an unsere Grenzen stoßen“, erklärt Sonja.

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Hund in Bochum: Emotionale Gespräche mit Tierhaltern – „nachher lief mir auch ein Tränchen“

Sowohl Sonja als auch ihr Kollege Christian Brandt, der seit sechs Jahren dabei ist, haben bereits einige rührenden Geschichten erlebt. „Leute rufen auch vier oder fünf Mal an und legen wieder auf“, erzählt Sonja. Oft seien die Gespräche sehr schwierig, weil die Person gegenüber kaum Worte herausbekommt oder nur weint. Dann stellt sie vorsichtig ein paar Fragen und zeigt Interesse an dem verstorbenen Tier.

Hilfreich sind da auch die eigenen Erfahrungen, wenn es um den Verlust eines geliebten Tieres geht. „Das Nachempfinden ist auch wichtig“, weiß Christian. „Jemand, der kein Haustier hat, wird die Bindung nicht direkt nachempfinden können.“ Und wenn es mal gar nicht geht, dann kommen auch die eigenen Hunde ins Spiel. Sonja, Christian und auch andere ihrer Kollegen haben selbst Hunde und bringen diese auch ab und zu mit ins Büro. Wenn ein lebendiger Hund im Raum ist, dann würde das die schwierige Situation etwas auflockern.

Bei Christian kommt es schon mal vor, dass er einige Momente noch mit nach Hause nimmt. Wie zum Beispiel, wenn Kunden noch ein zweites Mal wiederkommen. Als er vor einiger Zeit eine Kundin hatte, die ihren Hund verloren, aber schon einen neuen Welpen zu Hause hatte, da brachte sie ihn mit ins Büro in Bochum und Christian spielte ein wenig mit dem Kleinen. Einige Zeit später kam dann der Anruf, dass genau dieser Welpe nun auch gestorben sei – an Nierenversagen. „Nach dem Gespräch lief mir auch ein Tränchen“, verrät Christian DER WESTEN.

Doch auch schöne Momente erleben er und Sonja immer wieder. Bei der Übergabe der Urne sind viele Tierhalter gesprächig und teilen ihre Erinnerungen mit den Mitarbeitern der Tierbestattung. Da werden Fotos gezeigt und Erfahrungen ausgetauscht. „Das nehmen wir auch mit nach Hause“, freut sich Sonja. Lachend erinnert sich Christian an die Geschichte von einem verstorbenen Wellensittich, der gerne Teilchen knabberte, wie sein Herrchen wusste. Deshalb wollte dieser seinem Freund auch etwas Gebäck mitgeben. Oder auch der Hund, der Zeit seines Lebens am liebsten in die Futterdose klettern wollte. Deshalb ruht seine Asche jetzt auch in eben dieser Futterdose. „Jetzt hat er endlich das erreicht, was er sein Leben lang wollte“, so Sonja mit einem Lächeln.

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Hund in Bochum: Tierbestattung kommt bei Haltern gut an – „schöner als im Humanbereich“

Sonja weiß, viele Tierhalter „finden das Verständnis nicht im Bekanntenkreis“. Da heißt es oft, es sei ja nur ein Hund. Doch hier in Bochum ist das Verständnis da und dafür zeigen sich die Tierhalter auch dankbar. „Da ziehen wir auch unsere Kraft raus“, sagt Sonja ganz ehrlich. „Wir maßen es uns nicht an, uns mit der Humanbestattung zu vergleichen“, dennoch bekommen sie teilweise auch die Rückmeldung, bei ihnen sei es „schöner als im Humanbereich“.

Den Grund dafür sieht Christian vor allem darin, dass sie „keine Verkäufer“ seien. Menschen müssen bestattet werden, Tiere jedoch können bestattet werden. Im Mittelpunkt ihrer Dienstleistung stehen der trauernde Tierhalter und der würdevolle Abschied von einem geliebten Familienmitglied. Für die Einäscherung fallen Kosten an, je nach Gewicht des Tieres, dann kommen noch die Abhol- und Überführungskosten dazu. Oft kämen auch Kunden, die sich das nicht immer leisten könnten. „Dann stoßen die an ihre Grenzen“, erzählt Sonja. Dann können die Kosten jedoch auch auf ein Minimum reduziert werden. Wer keine Urne braucht und sein verstorbenes Tier selber zum Krematorium bringt, der zahlt weniger.

Bei wem das Geld jedoch nicht ganz so knapp ist, der kann noch ein besonderes Erinnerungsstück an seinen verstorbenen Hund mit nach Hause nehmen. Das geht zum Beispiel mit einem Pfotenabdruck oder einem Schmuckstück, in das Fell oder Asche des geliebten Vierbeiners eingearbeitet werden. Auch die Urne kann ganz individuell gestaltet werden. Bei einer Baumurne werden Samen dazugelegt, „dann kann aus der Asche neues Leben wachsen“, diese Option findet Sonja besonders schön.

Zuletzt sei noch erwähnt, dass Familie Nietfeld, Gründer der ROSENGARTEN-Tierbestattung, auch eine Stiftung gegründet hat, die es sich zur Aufgabe macht, Menschen mit Handicap bei der Anschaffung eines Assistenzhundes zu unterstützen. Wer darüber mehr erfahren möchte, kann das auf der Stiftungs-Webseite tun. Und wer die Dienstleistung des ROSENGARTEN in Anspruch nehmen möchte, der findet alles Weitere auf der Homepage der Tierbestattung unter www.rosengarten-tierbestattung.de.