Bochum.
„Marcel Heße ist voll schuldfähig und soll nach Erwachsenenstraftecht verurteilt werden. Das haben die Gutachten der Psychologen gezeigt.“
Staatsanwalt Danyal Maibaum fordert lebenslange Haft und Sicherungsverwahrung unter Vorbehalt.
Er nimmt sich am Donnerstag mehr als eine Stunde Zeit für sein Plädoyer vor dem Landgericht Bochum. Fast unerträglich ist es, was er noch einmal schildert: Den Überlebenskampf von Christopher W. (22), den der gutmütige junge Mann im März 2017 schließlich auf grausame Art verlor.
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Mutter von Christopher W. (†22) weint beim Plädoyer
Seine Mutter Michaela muss das alles in schrecklichem Detailreichtum mitanhören – ein weiteres Mal. Sie ist blass, immer wieder musss sie sich die Tränen aus den Augen wischen, als sie Maibaums Ausführungen hört.
Auch im Zuschauerraum weinen manche. Zu grausam sind die Beschreibungen der beiden Morde an Jaden (†9) und Christopher.
Entsetzen im Gerichtssaal – außer bei Marcel Heße
„Wir haben bei allen Beteiligten, auch bei den Zuschauern, bei der Schilderung des Leids der Mütter und des Tatgeschehens Gefühlsäußerungen sehen können – nur beim Angeklagten nicht“, greift Maibaum das Entsetzen auf, das nicht zum ersten Mal im Gerichtssaal herrscht.
Nur Marcel Heße selbst verzieht – wie immer – keine Miene. Mit gesenktem Blick starrt er irgendwo ins Nichts.
Das Urteil fällt höchstwahrscheinlich am 31. Januar.