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Marcel-Heße-Prozess – Doppelmörder verhöhnt sein Opfer: „Der Kleine hätte auch vom Auto überfahren werden können“

Marcel-Heße-Prozess – Doppelmörder verhöhnt sein Opfer: „Der Kleine hätte auch vom Auto überfahren werden können“

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Foto: dpa

Bochum. 

Klaus A. ist nicht erst seit gestern Polizist. Doch was Marcel Heße bei einem Besuch seines Bruders in der JVA gesagt hat, habe ihn „sehr mitgenommen“, erzählt der 60-Jährige vor dem Landgericht Bochum.

Nur am Anfang, kurz nach seiner Festnahme, hatte Marcel Heße, der im März 2017 den neunjährigen Jaden und den 22 Jahre alten Christopher getötet haben soll, Besuch von seiner Familie.

„Ich kann es nicht rechtfertigen“

„Warum hast du das getan?“, habe der Bruder gefragt. Und Heße habe geantwortet: „Ich kann es nicht rechtfertigen. Aber der Kleine hätte genauso gut am nächsten Tag vom Auto überfahren werden können.“

Ein Raunen geht durchs Publikum. Erneut wird das Ausmaß von Heßes Weltbild deutlich, das an Zynismus kaum zu überbieten ist.

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Heße habe während des ganzen Besuchs „vor sich hin gegiggelt“, sagt A. „Er war lustig drauf“.

Dass Marcel Heße auch anders sein kann, zeigte die Aussage von Heike E. Die 54 Jahre alte Lehrerin hatte Heße ab der fünften Klasse in der Realschule unterrichtet.

Marcel Heße weinte bitterlich

Sie erinnert sich an eine Situation, in der Heße bitterlich geweint habe. Zuvor war er immer wieder aufgefallen, weil er Mitschüler übelst beleidigt hatte, wenn ihm diese zu nahe gekommen waren.

Als eine Lehrerin eine Schlägerei zwischen Heße und einem Mitschüler schlichten wollte, habe er sie „du Hurenschwein“ genannt. „Später saß er bei der Kollegin und hat sich entschuldigt“, sagt A.

Da habe er ihr erzählt, dass er Probleme habe. Dass seine Eltern ihn nicht mehr lieb hätten und sein Vater die Tochter seiner Verlobten ihm vorziehen würde.

„Waren das echte Tränen?“, fragt Richter Stefan Culemann. „Es wirkte authentisch“, so A.