- Im Februar 2017 ist ein anonymes Schreiben bei der Polizei Bochum eingegangen
- Darin wurden Beamte der Polizeiwache Bochum-Ost in Langendreer beschuldigt, auf der Wache Alkohol zu trinken
- Fast ein Jahr danach: Welche Folgen hatte der Skandal?
Bochum.
Es war im Februar 2017, als ein anonymes Schreiben bei der Polizei Bochum für große Unruhe sorgte. Darin wurde Beamten der Polizeiwache Bochum-Ost in Langendreer ein schwerwiegender Vorwurf gemacht. Polizisten würden auf der Wache Alkohol trinken und dann unter Einfluss Auto fahren. Tatsächlich wurde bei anschließenden Durchsuchungen in mehreren Wachen Alkohol gefunden.
Doch wie ging es dann weiter? Welche Folgen hatte der sogenannte „Alkoholskandal“ für die Bochumer Polizei? Auf Anfrage von DER WESTEN erklärt Frank Lemanis, Sprecher der Polizei Bochum: „Wir bedauern nach wie vor, dass durch das Auffinden von alkoholischen Getränken in mehreren Wachstandorten kurzfristig ein unakzeptables Bild der Polizei in der Öffentlichkeit entstanden ist.“
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Konsequenzen habe es insofern gegeben, als es anschließend Überprüfungen nicht nur in Langendreer, sondern auch an allen übrigen Wachstandorten gegeben hätte. „Darüber hinaus haben wir sofort nach dem Eingang des Schreibens ein Ermittlungsverfahren eingeleitet und dieses umgehend zur externen Prüfung der Staatsanwaltschaft Bochum zugeleitet“, erklärt Lemanis.“
Ermittlungsverfahren eingestellt
Das Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft gegen einen Polizeibeamten der Polizeiwache Langendreer wurde demnach zwischenzeitlich eingestellt. Offenbar, weil der Vorwurf nicht zu belegen war, dass der Polizeibeamte tatsächlich unter Alkoholeinfluss Auto gefahren ist. Die Staatsanwaltschaft Bochum war am Donnerstag für ein Statement nicht zu erreichen.
Bei der Bochumer Polizei hat es parallel auch interne Verwaltungsermittlungen gegeben, die aber, wie Lemanis weiter erklärt, nicht zur Einleitung von Disziplinarmaßnahmen geführt haben.
Vorgesetzte sind angehalten, nun regelmäßig Sozialräume zu kontrollieren
Allerdings sei das Thema „Alkohol in Diensträumen“ in mehreren Veranstaltungen mit den Führungskräften des Polizeipräsidiums aufgearbeitet und umfassend thematisiert worden. Das sei Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier besonders wichtig gewesen. Auch alle übrigen Mitarbeiter seien informiert und sensibilisiert und Vorgesetzte angehalten worden, nun regelmäßig die Sozialräume zu kontrollieren.
Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier sagt dazu: „Wir sind uns sicher, das Thema damit umfassend aufgearbeitet und das Verständnis in der Mitarbeiterschaft erreicht zu haben. Die Menschen in Herne, aber auch in Bochum und Witten, können sich nach wie vor auf „ihre Polizei“ verlassen – das ist sicher!“